Das Maarkreuz

Jakob Schmitz, Daun

 

»Maarkreuz seist du genannt, uns zum Heil und diesem Land. Notjahr 1932«.

Diese Inschrift trug das Maarkreuz bei seiner Errichtung im Jahr 1932. Die Bürger der Gemeinde Schalkenmehren hatten es zum Gedenken an das »Notjahr 1932« errichtet. In diesem Jahr hatten schwere Gewitter mit Hagelschlag großen Schaden angerichtet und dabei einen großen Teil der Ernte vernichtet. Das brachte große Not in vielen Familien des Dorfes.

Ursprünglich trug das Kreuz auch einen Corpus Christi, aus Lindenholz von den beiden Künstlern Robert Fernschild und Erich Kirsch, die zu der Zeit in Schalkenmehren ihren Urlaub verbrachten, geschaffen. Das Lindenholz war jedoch der harten Eifelwitterung nicht gewachsen und schon nach ein paar Jahren wies der Corpus solche Schäden auf, daß er wieder abgenommen werden mußte.

Das Kreuz war seinerzeit auf der Kuppe der Gemarkung »Langfur-Senheld« errichtet worden oberhalb der zwischen Weinfelder Maar und dem heutigen Flugplatz verlaufenden Maarstraße, daß es von dort und von allen Seiten gesehen werden konnte. Schützenden Armen gleich breitete sich der Querbalken des Kreuzes gegen Westen aus, damit er die dahinter liegende Flur vor den aus Westen kommenden Unwettern schütze.

Leider mußte das Maarkreuz dem Flugplatz »Langfur-Senheld« weichen und wurde ins Abseits gedrängt. Weder der Standort noch die geänderte Ausrichtung (nicht mehr gegen Westen) erinnern an den ursprünglichen Sinn des Kreuzes.

Der Verfasser, einer der letzten noch lebenden Schalkenmehrener, die das Kreuz errichteten, erinnert sich noch gut an das Freudenfeuer, das nach vollendeter Arbeit angezündet wurde. In der bereits hereingebrochenen Nacht sollte es in gleicher Weise leuchten wie das Kreuz als leuchtendes Zeichen des Schutzes.

Abschließend möchte der Verfasser noch darauf hinweisen, daß der Ausdruck »Pestkreuz«, der mitunter für das Maarkreuz gebraucht wird, nicht zutreffend ist, wie ja aus diesem Bericht deutlich wird.

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