»Vulkaneifel« auf Touristikmessen

Wirtschaftsförderung durch Touristinformation bewährt sich

Josef Saxler, Daun

Längst ist sie aus dem Dornröschenschlaf erwacht, die Vulkaneifel. Von Jahr zu Jahr verbringen immer mehr Gäste hier ihren Urlaub. Die derzeitige tatsächliche Übernachtungszahl dürfte bei etwa 2,5 Mio. liegen. Seit Anfang der 70er Jahre wird das Gebiet zwischen Bad Bertrich im Süden und Ormont/Kronenburg im Norden unter der zugkräftigen Bezeichnung »Vulkaneifel« touristisch vermarktet. Neben den Verbandsgemeinden des Landkreises Daun (Daun, Gerolstein, Hillesheim, Obere Kyll und Kelberg) gehören zur Vulkaneifel auch die Verbandsgemeinden Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich), Ulmen (Kreis Cochem-Zell) und die Gemeinde Dahlem (Kreis Euskirchen) aus Nordrhein-Westfalen. Die Initiative wurde seinerzeit von der Kreisverwaltung Daun mit starker Unterstützung von Kreistag und Kreisausschuß ergriffen. Ab dem Jahre 1982 ist die neu gegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Touristinformation Vulkaneifel -zuständige Touristikstelle für das Gesamtgebiet der Vulkaneifel. Dort wird die Fremdenverkehrsarbeit insbesondere auf dem Werbesektor und neuerdings auch verstärkt in der Verkaufsförderung fortgesetzt.

Minister Rudi Geil (Mainz) versuchte sich als Zapfer auf der ITB in Berlin, daneben Frau von Wendt und der Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Josef Saxler

Zwischenzeitlich hat sich die Vulkaneifel durch zahlreiche Aktivitäten einen Namen gemacht und auch einen breiten Bekanntheitsgrad innerhalb der deutschen Urlaubslandschaften erworben. Dies ist in erster Linie zurückzuführen auf die zahlreichen und vielfältigen Werbeaktivitäten. Im Rahmen der Werbearbeit bildet die Beteiligung an Touristikmessen einen besonderen Schwerpunkt und ist damit ein Eckpfeiler der Fremdenverkehrsarbeit.

Begonnen wurde Anfang der 70er Jahre zunächst mit der Beteiligung an einer Messe, und zwar der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um die weltgrößte Fremdenverkehrsmesse. Ihre für die Vulkaneifel wichtigste Bedeutung liegt in ihrem Charakter als Fachmesse. Vor allem konnten auf der ITB in der Vergangenheit eine Vielzahl Kontakte zum Fachpublikum, also zu Reisejournalisten aus den verschiedenen Medienbereichen, zu Veranstaltern, Reisebüros, Verlagen usw. geknüpft werden. Ohne derartige Kontakte und die damit verbundene laufende Berichterstattung über ein Urlaubsgebiet ist eine positive Fremdenverkehrsarbeit kaum denkbar. Nach und nach wurde der Besuch weiterer Touristikmessen in das Programm mit aufgenommen. Hierbei handelt es sich allerdings in erster Linie um mehr oder weniger reine Besuchermessen. Im Jahre 1986 war die Vulkaneifel mit eigenem Stand auf folgenden Messen vertreten:

Internationale Tourismusbörse Berlin, CMT in Stuttgart, Reisen '86 in Hamburg, Touristika in Frankfurt, Touristikmesse in Dortmund, Touristikmesse in Antwerpen/Belgien, Touristikmesse in Kopenhagen/Dänemark, Reisemarkt in Essen.

Weiter war die Vulkaneifel vertreten im Rahmen eines eigenen Werbestandes für die Gesamteifel auf den Touristikmessen in Utrecht und Zuidlaeren/Holland und auf der großen Reisemesse in Essen.

Messealltag am Info-Stand auf der CMT Stuttgart.

Zu den Messebesuchen kann auch die erstmalige Ausrichtung des Reisemarktes auf dem Bahnhof Köln-Deutz Anfang Mai 1986 gerechnet werden. Hier präsentierte sich die Vulkaneifel dem Publikum von Köln und dem Umfeld dieser Großstadt als Urlaubsgebiet vor der Haustür im Rahmen einer kleinen eigenen Touristikmesse.

Allein die mit einem eigenen Stand besuchten Fremdenverkehrsmessen zählten über 800 000 Besucher. Neben den sich daraus ergebenden umfangreichen Publikumsinformationen konnten vielversprechende neue Medienkontakte sowie Kontakte zu zahlreichen Reiseveranstaltern etc. geknüpft werden. Die umfassende Messewerbung ist nur dadurch möglich, daß sich neben allen sieben Verkehrsämtern und Verkehrsbüros der Verbandsgemeinden der Vulkaneifel auch die Ferienparke Daun, Heilbachsee und Kronenburger See sowie ein Zusammenschluß von 20 Hotels an den Kosten beteiligten. Darüber hinaus fand die WFG Unterstützung bei der Bitburger Brauerei sowie den einheimischen Sprudelbetrieben und der Fa. Eifeler Fleischwaren in Lissendorf.

Insgesamt ist festzuhalten, daß die Vulkaneifel im jährlichen Wettbewerb mit anderen Urlaubsregionen durchaus konkurrenzfähig und als Urlaubsziel gefragt ist. Es gilt daher, die Messebeteiligungen als wichtigen Teilbereich der touristischen Werbung auch in Zukunft gezielt fortzusetzen.

Regierungspräsident Dr. Antwerbs und der Präsident der Bundesbahndirektion Köln, Dr. Beck, anläßlich der Eröffnung des Reisemarktes in Köln-Deutz. Rechts: Frau Kollinger stellte den Uhu vom Adler- und Wolfspark Kasselburg vor.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Daun hat auf dem Bahnhof in Köln-Deutz einen Reisemarkt veranstaltet. Von links: MdL Schumacher, Präsident Dr. Beck, Regierungspräsident Schwetje, Regierungspräsident Dr. Antwerpes

Foto: Lichtbildstelle der Bundesbahndirektion Köln