Ich und die Eisenbahn

Peter Lennartz, Kronenburg

 

»Zug um Zug zum Zuge kommen«,

haben wir so oft vernommen.

Drum sei betrachtet kurz und gut,

wie uns der Zug nahm in die Hut.

Unsere Bahn fängt in Köln erst an

und fährt zur Eifel nach dem Plan.

Der Schaffner ruft auf der Station:

»In Jünkerath sind wir schon!«

An Gerolstein vorbei

erreichen Ramstein wir derweil,

Ehrang und Pfalzel werden noch berührt,

bis wir nach Trier endlich hingeführt.

Die Mutter nahm als Kind mich mit

im Kinderwagen auf die Reise

und munter fuhr ich mit auf diese Weise.

Den Knaben brachte auch der Zug

zur Oma hin gleich ohn Verzug.

Das Internat entließ uns frei

ein jedes Jahr zur Ferienfahrerei.

Traurig wurde unser Leben dann,

als uns nach Rußland schleppt die Bahn.

Dort flehten Kinder in der Not

um »Cleba« - ein Stück Brot.

Nach Krieg und auch Gefangenschaft

fuhr's Bähnle uns nach Hause sacht.

Zum Studium nach Köln und Bonn

reist man zuerst in dem Waggon.

Die Sonntagsbahn zog mich voran

zur schönen Maid,

die ich gefreit.

Treu blieben wir der Bahn,

solange bis das Auto kam.

Viel' Strecken wurden stillgelegt,

in Bussen dort die Reise geht.

Nun sind wir älter, nicht mehr so fit,

jetzt gibt's nur einen Hit:

»Ich fahr mit dem Zug

bequem und sicher heil genug!«

Verglichen sei das Leben mit dem Zug:

Sitzen wir geborgen im Abteil,

so läuft's normal derweil.

Jedoch gibt's auch die Abstellgleise,

die uns nicht führen zum Ziel der Reise.

Wir wünschen allen eine gute Fahrt,

bis hin zum Ziel des Lebenspart!