Herbst
Bernd Schlimpen, Schalkenmehren
Herrlich schön ist die Welt, |
rund um uns, bunt und bewegt. |
Maler Herbst hat ihr ein neues Gewand zugelegt. |
Jeder Strauch, jeder Baum erfreut uns mit farblicher Pracht. |
Noch bunter und schöner erscheint alles nach jeder Nacht.
|
Tagtäglich werden die Farben stärker und wärmer, |
obwohl die Strahlen der Sonne schwächer und ärmer. |
Ein mit Blättern sprechender Wind |
gesellt sich geheimnisvoll säuselnd dazu, |
streicht behutsam durch dieses bewegte Farbenmeer. |
Die Welt ist voll Freude - voll Leben umher. |
Und der Herbstwind bewegt jedes Blatt zum Sprechen, |
- ganz leise -! |
Und jedes spricht mit dem anderen auf seine Weise, |
bewegt sich und reckt sich, |
insich vielfach und kunstvol einzig gemalen, |
entgegen den schwindenden Sonnen-Strahlen.
|
Es zeigt sich - noch stolz - |
von der Natur als Kunstwerk erkoren, |
bis es den Halt am starken Aste verloren. |
Nun trudelt es, noch kämpfend, |
vom starken Herbstwind hin und her bewegt, |
bis es sich auf die erkaltende Erde hinlegt. |
Dort wird es eines von vielen. |
Die Farbe verbleicht, |
es vergilbt und verfällt, das Leben nun weicht.
|
Ein Blatt nur bist auch du, Mensch, |
am bunten gemeinsamen Lebensbaum. |
Wenn eines fehlt und fällt, |
merkt man es kaum. |
Auch du fällst einmal, denke daran, |
zur Erde, vom starken Aste ganz still, |
weil Gott, dein Schöpfer, es eben so will. |