LAVA - zu deutsch »Regenbach«

Elfriede Ehlenz, Niederbettingen

 

Lava - für uns Eifeler, die wir mit Vulkankratern umgeben sind, müßte dieses Thema eigentlich interessant sein, da der letzte Vulkan nur 9 000 - 10 000 Jahre alt ist und dieser Vulkan noch tätig war, als die ersten Menschen in der Eitel lebten.

Die Entstehung der verschiedenen Lavaarten spielte sich nicht nur in unserer Umgebung ab. Die bei vulkanischen Eruptionen dem Erdinnern entströmenden, schmelzflüssigen Massen erstarrten beim Erkalten zu festen, auf der Oberfläche blasigen oder schlackigen, innen dichten auch glasigen Gesteinen wie z. B. Trachyt, Basalt, Andesit und Obsidian. Die Oberfläche ist wulstig runzelig wie bei Fladenlava oder in lose Blöcke, »Block- oder Schollenlava«, genannt, oder zu feinem Sand zerfallen, die Mehllava. Lava wird verwendet zu Mühl-, Bau- und Pflastersteinen, die schaumige Lava, durch Berührung der glutflüssigen Lava mit dem Meer entstanden, als Bimsstein. Die glasige Lava wird auch zu Schmuckgegenständen verarbeitet.

Heute ist man vielerorts dazu übergegangen, Lava als Grundlage der Asphaltstraßen, als Unterlage beim Betonieren eines Hofes, Parkplatzes und als Mischung mit Beton bei Gartenmauern zu verarbeiten.

Das Verschmelzen von Eisenschlacke bei vulkanischen Eruptionen ergab Hyalit (Glasopal), eine glänzend schwarze, undurchsichtige Glasmasse, Basalt, »Basaltglas« oder Lava mit Kohlenpulver und Knochenasche oder durch das Färben von Glasfluß mit Kobalt, Mangan und Eisenoxyd. Man arbeitet daraus Kunstgegenstände und Flaschen, die ;ür lichtempfindliche Substanzen Verwendung finden. Zu den Glaslaven »Hyalite« zählen außer den schwarzen auch gelb-, grün- und braun gefärbte. Diese Lavamassen sind kugel-, haar- und nadeiförmig, meist aber kompakt wie z. B. Obsidian, Perlit - auch Perlstein genannt - Pechstein und Bimsstein.

Während Perlit und Pechstein glas- oder emailartig sind, ist das »Müllersche« Glas eine Opalart, farblos, durchsichtig und glasglänzend, das warzige Überzüge bildet durch wasserlösliche Kieselsäure, Pechstein ist ebenfalls glasartig und ein stark fettglänzendes, wasserhaltiges Gestein, so in der glasigen Erstarrungsform von Quarzporphyr, Porphyrit. Diese Art ist oliv-bis schwärzlich-grün, oft auch gelb oder rotbraun.

Zu der schaumigeren Lava gehört der Bimsstein, eine schwammige, glasartige Abart des Obsidian, entstanden durch das Durchströmen von Gasen und Dämpfen durch die glutflüssigen trachytialen Laven. Diese Art dient zum Polieren und als Schleifmaterial zur Herstellung von Bimsseife, nicht zu vergessen den Bimsstein für den Haushalt zum Säubern der Hände.

Im Gegensatz zum Bimsstein die in großer Tiefe der Erdkruste langsam erstarrten plutonischen Gesteine mit großer Kristallkörnung wie Granit, dieses hell aussehende Gestein aus Feldspat und Quarz. Es findet Verwendung als Baumaterial, als Trottoir- und Pflastersteine und für Steinzeug. Dieser helle, kristallkörnige, oft muschelartige Stein ist in der Niederbettinger Burgruine zu bewundern und in der Verkleidung des neuen Berndorfer Brunnens. Auch der Pechstein ist in der Niederbettinger Burgruine verbaut und ergibt zum roten Sandstein den schönen Kontrast.

Sehr lehrreich für uns dürfte ein Vulkan bei Manderscheid in der Eitel sein, er gilt als unser zuletzt erloschener und Lehrvulkan schlechthin. Geologen aus aller Welt sind dort anzutreffen, die ihre Kenntnisse über den Vulkanismus vervollständigen. Das ist gut. Trotzdem hoffen wir, daß Vulkanausbrüche in der Eitel der Vergangenheit angehören.