Osterbräuche -heidnische, christliche . .

Elfriede Ehlenz, Niederbettingen

 

Der Name Ostern stammt der Sage nach von der Göttin Ostara. Sie ist die Lichtbringerin in der Natur nach der kalten, feuchten Winterzeit. Die Osterbräuche, die aus Symbolik und Glaube bestehen, sind überall in der Welt zu Hause, doch sehr verschieden. In heidnischer Zeit glaubte man noch an geheimnisvolle Kräfte. Dem hat die christliche Epoche den geisterhaften Sinn genommen, aber das Symbolhafte überliefert.

Die Karwoche in Spanien bringt dies zum Beispiel so richtig zur Geltung durch die Karfreitagsprozessionen, die im Feste der Auferstehung - dem Osterfest - fröhlich enden. Die Ostersonne, die der Natur neue Kraft verleiht; ihre Strahlen sollen nach alter Überlieferung dem Wasser seine Wundergabe verleihen. So schöpfte man in vielen Gegenden Deutschlands in der Osterfrühe Wasser gegen den Wasserlauf und auch stromabwärts; ein Spaß der jungen Mädchen. Die Wundergabe sollte das Gesicht schön und die Augen klar machen. Im türkischen Silifke fließt der Fluß Gökzu durch den Ort, zu deutsch Himmelswasser, der die Babys bringt.

In anderen Gegenden ertönten festliche Posaunenchorale von den Bergeshöhen. Die Auferstehung Jesus war schon immer das Fest der Freude.

Den Osterhasen kennt man erst seit dem 17. Jahrhundert. Warum es gerade der Hase ist, weiß man bis heute nicht so recht. Doch der Osterhase ist nicht überall der liebenswürdige Eierspender. In Frankreich sollen die Glocken die Ostereier bringen. Auch gibt es in machen Gegenden die Osterhenne oder den Osterhahn, der die Eier bringt. So wird auch oft der Storch, der Auerhahn und sogar der Fuchs beim Eierbringen bemüht.

Doch hat das Osterei möglicherweise seinen Ursprung in altägyptischen Bräuchen, denn man schenkte sich zum Frühlingsfest Eier als Sinnbild des Lebens und der Fruchtbarkeit. Aber erst seit dem 17. Jahrhundert wurden und werden sie bemalt. Man vergoldete, versilberte die Eier, beklebte sie mit huschen Spitzen oder malte allerhand lustige Figuren darauf. Man kratzte und pustete sie aus, hing sie an einen Osterstrauß, was heute wieder sehr in Mode gekommen ist.

Schon vor Jahrhunderten wurden Ostereier grün, rot oder gelb gefärbt, mit bunten Tupfen verziert und guten Freunden verehrt. Sie wurden sehr oft mit Naturfarben behandelt, mit ausgekochten Zwiebelschalen oder man tauchte Sackleinen in die Farbe und umwickelte das Ei, das ergab hübsche Muster. Zwei oder drei Wochen säte man vielerorts Hafer in eine Schale. Der ging bis Ostern auf und war schöne Tischdekoration und Behältnis für die bunten Eier. In der Eifel sammelten die Kinder Moos fürs Osternest und die Klepperjungen, die gehen noch jetzt vielerorts durchs Dorf, von Karfreitag bis Ostersamstag ersetzen sie das Geläut der Glocken. Für ihre Mühe sammeln sie dann, natürlich Eier!