Gestern noch . . .

 

saß ich am Tisch meiner Eltern, bei uns daheim.

sah ich meiner Mama beim Nähen zu,

während ich Schulaufgaben machte,

kauerte ich auf der Treppe, um am großen

Flurfenster die Spinnen zu beobachten,

hatte ich Angst, allein in den Brikettskeller zu gehen,

ging ich mit meinem Papa auf die Pirsch, in den

Hahn, in sein Revier,

trug ich die kleinen Holzstüppchen zusammen,

um ein Häuschen zu bauen, mit viel Sägemehl,

streichelte ich unser altes Huhn - es war so

anhänglich wie es kaum ein Hund sein kann,

erzählte ich meiner kleinen Schwester alle meine Träume.

Wir waren eine glückliche Familie!

Heute . . .

geht jeder seinen eigenen Weg, bestimmt jeder

sein eigenes Schicksal.

erkennen wir alle das Gute von gestern und

leben in der Hoffnung auf morgen!

 

Brigitte Müller, Schönecken