Die Sage vom Tränenmaar

Jakob Schmilz, Daun

 

Zwei junge Leute, er aus dem Geschlecht der Gerolsteiner und sie von Daun - dune - verliebten sich. Wie so oft bei jungen Leuten; die Liebe war nur von kurzer Dauer. Der Gerolsteiner nahm eine andere. Ob die Neue reicher oder schöner wie die von Daun war, ist nicht bekannt. Von der Untreue erfuhr eine Hexe, die im Wald bei Schalkenmehren hauste, wo einst die Stammburg der Grafen von dune stand. Über die Untreue des jungen Mannes war die Hexe erbost und verzauberte ihn. Ob sie vielleicht das gleiche Schicksal in jungen Jahren erfahren hatte?

Als die von Daun erfuhr, daß ihr ehemaliger Geliebter verzaubert worden sei, ging sie gleich zu der Hexe. Sie fragte, was sie tun müsse, um ihn wieder zurück zu bekommen, denn sie liebe ihn noch. Die Hexe gab ihr zur Antwort: »Wenn Du Dich ans Schalkenmehrener Maar setzt und so viel Tränen weinst, bis es überläuft, sollst Du ihn zurück haben.« Zu dieser Zeit lag das Schalkenmehrener Maar in einem geschlossenen Bergwall und der Durchbruch nach Süden war noch nicht. Sie setzte sich an Maar und begann zu weinen. Es stieg langsam aber stetig. Die Tränen flössen immer stärker. Doch eines Tages geschah das Unglück. Das Wasser durchbrach den Berg und die Tränen der Liebe flössen ab. Das Fräulein von dune bekam ihren Liebsten nie zurück. Seit der Zeit heißt das Maar auch »Tränenmaar«.