Maar

Gerhard Monschewitz, Eschweiler

 

Der Rabe zum Empfang

stand dort am Fichtenhorst

schon auf dem Mäuseberg bereit.

Sei froh gegrüßt, du alter Heuchler,

der mir das Maar

in tiefe Nebel eingehüllt.

Es glitzern überall noch Barte,

doch spür ich's schon,

daß unterm Eis,

der Frühling sich versteckt.

 

Nun lädst du ein

mit gleißend Gold

zur Hochzeitstafel alle

aus dem Frühlingstraum,

wo weiße Schleier deine Hänge

dicht umwallten.

 

Doch als die Schlehe dann verblüht

und auch der Silberbaum

mit jungem Laub sich zierte,

da tropfte bald schon Harz,

wie goldgefaßte Wehmut

aus dem Sommertraum,

auf weiche Nadelstreu. -

Und Glockenblumen nicken stumm,

derweil die Rosenmalve grüßt.

 

Doch zärtlich dann,

als ob die Liebste ihren Arm

um meine Schultern legt,

hüllt mich der Glockenklang

aus Brockscheid ein,

den mir der Wind,

am Dronketurm vorbei,

herüberweht. -

Der Wind,

der nun die bunten Blätter

wirft ins Maar.