Fronleichnamszeit
Christa Feltgen, Steffeln
Die Eitel trug ihr gelbes Ginsterkleid, |
als ich am Hügel eine kleine Kirche fand; |
ganz schlicht und weiß, doch stark für alle Zeit |
schaut sie hinunter auf das weite, gold'ne Land.
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Auch eine Treppe schwang zur Straße sich hinab, |
genau so alt, aus schlichtem, grauen Stein, |
und ihre Höhe wurde sicherlich |
auch manchmal einem Gläubigen zur Pein.
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Nichts regte sich, die Sonne brannte nur |
auf dunkle, alte Bäume, Efeu, Moos und Gras, |
dann streute jäher Windhauch eine Spur |
von Blütenblättern, die er von den Bäumen las.
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Fronleichnamszeit! - Es war, als ob man heut' |
den Herrn zum Segnen über Dorf und Felder trägt, |
wo man Ihm Blumenglanz zum Teppich streut |
und grüne Zweige zu Altären legt.
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Wie viele Male zog vom Kirchlein wohl |
ein bunter Zug zum Beten in die grüne Welt, |
damit zum Arbeitsschweiß der Segen voll |
auf das bestellte Feld und alle Arbeit fällt.
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Heut' war es still, - doch wirkt der Segen fort: |
das Land lag blühend unter blauem Himmelsband, |
als wache einer in dem Kirchlein dort |
über die Eitel, über Stadt und Land! |