Büschkapelle
K. H. Schwartz, Gerolstein
Im Wald, umsäumt von hohen Bäumen |
da steht ein Kleinod schlicht und schön, |
es scheint still vor sich hin zu träumen |
dort will ich nicht vorüber gehn. |
Ich trete ein in die Kapelle, |
im Volksmund auch »Büschkirch« genannt, |
nur sanftes Kerzenlicht bringt Helle |
ich setz mich in die hölzern Bank. |
Gewaltge Stille hier umfängt mich |
wie gut, daß es noch sowas gibt, |
wo draußen doch die Hast so kläglich |
daß ich am liebsten ganz hier blieb. |
Und die Gedanken ziehen |
nach früher, weit, weit fort, |
ich möcht wie einstmals fliehen |
an diesen trauten Ort. |
In all den Schreckensjahren |
die unsre Stadt schon sah |
die Menschen hierher kamen |
im Krieg und in Gefahr. |
So manche Mutter hat hier |
ihr Herzeleid geklagt |
die Gottesmutter gab ihr |
wie allen immer Rat. |
Hier haben Trost gefunden |
und Kraft und Zuversicht |
die Kranken und Gesunden |
sie nahmen mit ein Licht. |
Die Tafeln an den Wänden |
zeugen von Dankbarkeit |
auch heut kann ich mich wenden |
an Sie, zu jeder Zeit. |
Im Wald umsäumt von hohen Bäumen |
da steht das Kleinod schlicht und schön |
wir sollten deshalb nicht versäumen |
dort öfter mal hinein zu gehn. |