Rückblende

 

Aus den Akten der Kreis Verwaltung:

Zusammengestellt von Heinz-Peter Hoffmann, Hillesheim

 

Radwandern

Radfahren erfreut sich als Freizeitspaß zunehmender Beliebtheit. Der Kreis Daun ist auf diese Entwicklung eingegangen und hat ein Radwegenetz mit einer Gesamtlänge von rd. 850 km, für das gesamte Werbegebiet der »Vulkaneifel« erarbeitet. Grundidee der Planung war es, die bereits vorhandenen asphaltierten und gut befestigten Wege für die Land- und Forstwirtschaft zu nutzen und in das Radwegenetz einzubeziehen.

Die insgesamt 52 Tourenvorschläge werden auf einer Radwander-Panoramakarte der Vulkaneifel dargestellt. Neben einer ausführlichen Routenbeschreibung sind alle Sehenswürdigkeiten an der Strecke, ihre Geschichte, Entstehung und die Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten ausführlich beschrieben. Die Panoramakarte ist für 8,50 DM bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel, den Verkehrsämtern und dem örtlichen Buchhandel zu erwerben.

Touristenfachklasse

Eine «Fachschule für Touristik« bietet die Berufsbildende Schule ab dem Schuljahr 1988/89 an. Diese Einrichtung ist die erste und bislang einzige Fachschule mit diesem Bildungsgang in ganz Rheinland-Pfalz. Der Bildungsgang verleiht als Abschlußbezeichnung den »Staatlich geprüften Touristik-Sekretär«. In einer zweiten Besuchsphase kann nach einem weiteren Vollzeitschuljahr der Abschluß als »Staatlich geprüfter Betriebswirt für Touristik« erworben werden.

Buch über die Zeit von 1933 bis 1948

Die innere Geschichte, vor allen Dingen die Zeit zwischen 1933 und 1948 ist auch im Landkreis Daun bei weitem noch nicht historisch aufgearbeitet. Der Kreis hat daher im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit 100%igem Kostenzuschuß durch das Arbeitsamt den Historiker Josef Dreesen eingestellt, der sich mit der Geschichte dieser Epoche umfassend beschäftigen und sie in einem Buch dokumentieren wird. Die Bevölkerung ist aufgerufen, diese Arbeit durch Informationen und Materialien zu unterstützen.

Ausländerbeirat

Der Kreistag hat einstimmig die Bildung eines Ausländerbeirates beschlossen. Ihm soll es obliegen, die besonderen Interessen der im Landkreis Daun wohnenden ausländischen Mitbürger wahrzunehmen.

Der Ausländerbeirat soll Anlaufstelle für Sorgen und Nöte der Ausländer sein. Er soll die soziale und kulturelle Integration fördern und allgemein auch das Bewußtsein für die Belange der ausländischen Mitbürger stärken. Der Aufruf von Landrat Karl-Adolf Orth an rd. 630 Ausländer, durch ihre Bereitschaft zur Mitwirkung die Gründung eines Ausländerbeirates zu unterstützen, ist auf große Resonanz gestoßen.

Die Grünen verlassen den Kreistag

Die Kreistagsmitglieder Heinz-Paul Bies und Peter Kannenberg haben ihr Kreistagsmandat zurückgegeben.

Bei der vergangenen Kommunalwahl erzielten die Grünen 6,3 % der Wählerstimmen und zogen mit 2 Sitzen im Kreistag ein. Nachdem auch die aufgestelle Ersatzliste erschöpft ist, sind die Grünen vorerst nicht mehr im Kreistag vertreten.

Denkmalsuchspiel

Baudenkmäler waren das Ziel einer architektonischen Rätselreihe durch den Landkreis Daun. Gemeinsam hatten der Trierische Volksfreund und die Kreisverwaltung Daun zu einem Bildersuchspiel rund um die Baudenkmäler des Kreises eingeladen. Etwa 900 Antwortcoupons zum Denkmalsuchspiel gingen daraufhin beim Trierischen Volksfreund und der Kreisverwaltung Daun ein. Hierunter waren 667 richtige Einsendungen. Den 1. Preis, 200,00 DM, gewann Peter Friedrich Hartock, Schalken-mehren.

Neuer Polizeichef

Neuer Leiter der Vollzugspolizei im Landkreis Daun wurde Polizeihauptkommissar Hubert Rolle.

Er tritt damit die Nachfolge von Friedrich Otte an. Rolle ist seit 1957 bei der Polizei und war zuletzt Leiter der Polizeiinspektion in Schweich.

Gleichstellungsstelle

Beiträge zur Verwirklichung des Grundrechts »Männer und Frauen sind gleichberechtigt« zu leisten, ist die Aufgabe der ehrenamtlich besetzten Gleichstellungsstelle, die durch Beschluß des Kreistages eingerichtet wurde. Landrat Orth hat als Gleichstellungsbeauftragte Frau Elisabeth Kallenberg-Annen, Dipl.-Betriebswirtin, Daun, für die Zeit der noch laufenden Legislaturperoide berufen.

Ziele einer kommunalen Gleichstellungsstelle sind: Beanchteiligung von Mädchen und Frauen abzubauen, das Bewußtsein für Gleichberechtigung und Partnerschaft für Frauen und Männer zu fördern, für die Berücksichtigung von Fraueninteressen bei kommunalen Entscheidungen einzutreten, durch Vorschläge und Maßnahmen die Gleichstellung der Frau in der Arbeitswelt und im öffentlichen Leben zu fördern, Frauen so zu informieren, daß sie ihre Rechte selbst wahrnehmen können und im Einzelfall Anlauf- und Beratungsstelle für Frauen sein, die Benachteiligung erfahren.

Die Gleichtstellungsbeauftragte bietet regelmäßige Sprechstunden in der Kreisverwaltung (Zimmer 315) dienstags von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr und donnerstags von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr an. Telefonisch ist sie in der Kreisverwaltung unter der Ruf-Nr. 0 65 92 / 17-326 erreichbar.

Der neue Leiter der Voillzugspolizei im Landkreis Daun, Hubert Rolle, mit Landrat Orth und Polizeichef Wagner, Trier.

Foto: E. Kullick Daun

Kreis Daun auf der CeBIT '88

Einer von 3 Ausstellern aus der Region Trier auf der CeBIT '88 (Welt-Zentrum Büro-lnforma-tione-Tel-Kommunikation) war der Landkreis Daun. Vorgestellt wurde ein von Kreisamtmann Richard Hesse entwickeltes Programm zur Automatisierung des Baugenehmigungsverfahrens.

Eingeladen von der Konrad-Adenauer-Stiftung, präsentierte der Landkreis Daun neben anderen Verwaltungen im Kommunalen Anwender-Zentrum eine Software-Eigenentwicklung. Etwa 40 Behörden zeigten großes Interesse an dem vorgestellten Baugenehmigungsverfahren.

Die schönsten Dörfer

Im 28. Landeswettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« wurde Bolsdorf Kreissieger in der Hauptklasse, Platz 2 ging an die Gemeinde Kopp.

In der Sonderklasse erhielt Mückeln den 1. Platz, gefolgt von Mirbach.

Kühlschrankentsorgung

Das Entsorgungsproblem von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen sowie Kompressorenölen aus alten Kühlschränken ist im Landkreis Daun gelöst. Die Kreisverwaltung bietet in Zusammenarbeit mit einem kreisansässigen Service-Betrieb des Elektrohandwerks eine umweltgerechte Entsorgung der Kühlgeräte an. Die Firma Meikowe GmbH, Gerolstein-Lissingen, holt die Geräte kostenlos ab. Bei Sperrmüllabfuhren werden Kühlgeräte künftig nicht mehr entsorgt.

Die Resonanz der Bevölkerung auf diese Kühlschrankentsorgung war groß. Bereits in den ersten 3 Wochen seit Beginn der Aktion konnten über 100 Geräte von dieser Firma entsorgt werden.

Grünabfall-Aktion

Unter dem Leitwort »Grünabfall — zu schade für die Deponie« wurden im Rahmen einer zweiwöchigen Aktion alle Grundstücke im Landkreis Daun angefahren und vom Grünabfall entsorgt. 42 % organischer Masse im Hausmüll rechtfertigt diese separate Einsammelaktion, die mit schätzungsweise 900 m3 Grünabfällen erfolgreich abgeschlossen wurde und nicht ausschließt, daß sie wiederholt angeboten wird.

Alte Kühlschränke werden bei der Firma Meikowe in Gerolstein-Lissingen entsorgt. Landrat Orth, Dezernent Schneiders und Amtsrat Mein informierten sich über die fachgerechte Arbeitsweise.

Das Land Rheinland-Pfalz erprobt zusammen mit dem Landkreis Daun und mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums in der Verbandsgemeinde Kelberg einen »Anruf-Nahverkehrs-Dienst« (ANDi).

ANDi soll das öffentliche Verkehrsangebot in der Verbandsgemeinde Kelberg bedarfsorientiert ergänzen, soll Bedienungslücken schließen und direkte Verkehrsverbindungen schaffen, wo sonst nur umständliche und langwierige Fahrten mit Umsteigen zum Ziele führen. Alle Gemeinden und Ortsteile der Verbandsgemeinde werden direkt an das Zentrum Kelberg angebunden.

Der Fahrgast muß jedoch seine Fahrt, im Gegensatz zum herkömmlichen Buslinienverkehr, vorher anmelden. Die ANDi-Zentrale bei der Verbandsgemeindeverwaltung Kelberg nimmt die Fahrgastwünsche bis zu 45 Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt telefonisch entgegen. Der Modellversuch ist auf 2 Jahre ausgelegt.

Strukturpolitik

In einer öffentlichen Kreistagssitzung wurden neue Wege der Strukturpolitik diskutiert. Landrat Karl-Adolf Orth konnte als Referent Prof. Dr. Helmut Vogel, Lehrstuhlinhaber für Regionalwissenschaft an der Universität Stuttgart-Hohenheim, begrüßen, der seit vielen Jahren in der Praxis neue, unkonventionelle Wege in der Strukturpolitik mit großem Erfolg eingeschlagen hat.

Prof. Vogel forderte eine verstärkte Hinwendung auf vorhandene, nicht ausreichend genutzte örtliche Entwicklungsreserven. Erforderlich sei auch eine Abkehr von abstrakten, staatlichen Fördersystemen. Es gelte, so Prof. Vogel, die großräumige Strukturpolitik, die nach wie vor erforderlich sei, durch eine »Strukturpolitik von unten« zu ergänzen. Man muß von einer Nachfrageberatung hin zu einer Angebotsberatung. Die Hinwendung zu den örtlichen Entwicklungsreserven faßte Vogel in der schlagwortartigen Formulierung zusammen: »Viele Funken geben ein Feuer«.

Rheinland-Pfalz-Tag 1988

Beim Rheinland-Pfalz-Tag 1988 in Kaiserslautern wurde der Landkreis Daun durch die Verbandsgemeinde Hillesheim vertreten. Im Festzug waren der Musikverein Hillesheim, ein Motivwagen »Geologischer Lehr- und Wanderpfad rund um die Beispielstadt Hillesheim« sowie eine Fußgruppe »850 Jahre Burgdorf Kerpen« dabei.

In vielen Stunden mühevoller Arbeit hatten der Kirchenchor Hillesheim und die Freiwillige Feuerwehr Hillesheim einen Motivwagen gestaltet, der beim Festzug in Kaiserslautern die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Verbandsgemeinde Hillesheim und den Landkreis Daun lenkte. Es wurden von diesen Wagen aus bedruckte Bierdeckel mit dem Emblem des Geo-Pfades und einem aufgeklebten Kleinfossil verteilt. Hierbei hatten die Kindergärten und Grundschulen aus der Verbandsgemeinde Hillesheim wertvolle Hilfe geleistet.