Ein Fest für die Gemeinde

700-Jahrfeier in Üdersdorf

Dieter Zimmer, Üdersdorf

 

Lange hatte man sich in der Ortsgemeinde auf den denkwürdigen Tag der Gründung von Üdersdorf vorbereitet, rührige Bürger arrangierten ein Fest, das von sich reden machte, das für sich sprach. Ein Buch wurde herausgegeben, das sich mit der Geschichte der Orte Üdersdorf, Tettscheid, und Trittscheid befaßt, dazu manch köstliche Anekdote beinhaltet. Höhepunkt der offiziellen Feier im Juli 1987 war ohne Zweifel der Festzug plus Rahmenveranstaltungen und für den historischen Umzug hatte man sich mit Fleiß vorbereitet. Besucher aus nah und fern sahen den Zug; Fußgruppen, Motivwagen, Darstellungen alter Bräuche, alten Handwerks. Dicht an dicht standen die Gäste und erlebten vergangene Zeiten zum Greifen nah. Die monatelangen Vorbereitungen für den Festzug wurden mit großem Beifall bedacht. Das freute die Veranstalter. In mehr als 50 Zugeinheiten, aufgelockert durch verschiedene Musikkapellen waren Arbeitsgeräte, Fuhrwagen, Tätigkeiten zu sehen, die wir im Grund nur von alten Fotos und vom Erzählen kennen. Auch ein Motivwagen der Partnerstadt von Üdersdorf — Junglinster in Luxemburg — fehlte nicht. In buntem Fahnenmeer präsentierten sich Abordnungen der Feuerwehren aus allen Ortsteilen Junglinsters mit einer eigenen Musikkapelle. Ein Hauch europäischer Völkerverständigung.

Festzug in Üdersdorf—die Waschfrauen

Mit dem gelungenen Festzug wars jedoch nicht getan. An vier Tagen gabs eine Fülle von Veranstaltungen. Sie begannen mit der offiziellen Einweihung der neuen Turnhalle und endeten mit einem Großfeuerwerk überÜdersdorf. Begegnungen im Rahmen der Partnerorte waren der Seniorennachmittag mit älteren Bürgern aus Üdersdorf und Junglinster, dazu ein Tag für die Jugend mit Discoabend und da kamen mehr als   1 000 junge Leute! Spiel und Sport war auf dem Programm, ein großer Heimatabend. Viel beachtet die historische Ausstellung in der Turnhalle und die Hobbyausstellung in der Grundschule.

Die durchdachte und bis ins kleinste Detail erfolgte Organisation durch den Festausschuß waren Garant für den reibungslosen Verlauf aller Festtage.

Originell das eigens für die Feier errichtete Backhaus, in dem von den Frauen an allen Tagen Brot wie in alten Zeiten im Steinofen gebacken wurden. Fleißige Helferinnen und Helfer sorgten dafür, daß im Festzelt, auf dem Festplatz und in den Räumen der Turnhalle eine reiche Auswahl an Speisen und Getränken zur Verfügung stand. Es gab wohl kein Haus in allen drei Ortsteilen, aus dem nicht eine oder mehrere Personen zur Mithilfe bereit waren und ihren Beitrag zum Gelingen des Festes leisteten. Hierüber zeigte sich auch Ver-bandsbürgermeister Waldorf als Schirmherr erfreut und brachte das in seiner Festrede zum Ausdruck. Udersdorf hat den Beweis erbracht, daß auch ein kleiner Ort in der Lage ist, eine Großveranstaltung durchzuführen.

Es wird gebuttert — Motivwagen im Festzug Üdersdorf,

Fotos: Franz Josef Ferber, Daun