Die Stele im Brunnen

Marianne Schönberg, Jünkerath

 

Neben der Pfarrkirche St. Josef in Stadtkyll gibts einen schönen Platz mit großen Bäumen, Bänken, einem Brunnen; darin die Stele aus Sandstein.

Genau sie war "Stein des Anstosses" bei einer Bereisung der Kommission zur Dorferneuerung vor etwa zwei Jahren. Da meinte Regierungspräsident Schwetje... "das sieht aber ein wenig dürftig aus". Die Stadtkyller Ratsherren bestätigen das, aber die Kasse sei leer, wenn da vielleicht ein Zuschuss zu bekommen sei ...? Rundweg abgelehnt hat das der Gast von derMosel nicht, aber erst sollte man in der Gemeinde für die Sache tätig werden. Die Stadtkyller nahmen den Vorschlag an. Zwei Brunnenfeste gabs, Pfarrgemeinde und Zivilgemeinde zogen "an einem Strick" und als der finanzielle Grundstock gelegt war, ging eine Abordnung zum Bildhauer Johann Baptist Lenz nach Oberkail. Er sollte die Stele herausputzen, sich etwas einfallen lassen.

Vier Stationen aus dem Leben des Hl. Josef schlug er vor, im oberen Drittel des Sandsteins sollten sie angebracht werden, der Heilige selbst krönt die Stele. Gemeindeväter und Pfarrgemeinderat, Ortsbürgermeister Bohlen und Pastor Wagner waren einverstanden, sagten

dem Künstler den Auftrag zu, und im Sommer 1988 gabs in Stadtkyll ein Fest - der so erneuerte Brunnen wurde eingeweiht. Schirmherr war - wie konnte es anders sein - Regierungspräsident Schwetje und er meinte schmunzelnd, in Zukunft werde er seine Worte besser bedenken; die Restfinanzierung ging nämlich nun zu Lasten der Bezirksregierung.

Zu den Bildern am Brunnen - sie stellen die Verkündigung dar, die Christgeburt, "Christus lehrt im Tempel" und die Flucht nach Ägypten.

Mittlerweile haben die vier "Bilder" Freunde gewonnen, im Ort, bei den Feriengästen - Stadtkyll ist um ein liebenswertes Detail reicher.