Weiße Ostern 1970
Irmlinde Meyer, Duppach
Habt ihr das schon mal gesehen, |
daß zu Ostern Flocken wehen? |
Dick und groß, s' war alles weiß, |
glitschig naß und voller Eis.
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Ach der arme Meister Lampe, |
durch den Schnee er eilends rannte |
zur Frau Henne auf dem Gut! |
weiß beschneit war schon sein Hut.
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Henne klagt in einer Leier . . . |
woher soll ich legen Eier, |
wo doch nirgends etwas ist, |
was ein Huhn nun mal gern frißt.
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Voller Schnee ist noch die Wiese |
und stets kalt sind meine Füße, |
sitzen kann ich nicht im Nest |
sonst frieren meine Füße fest.
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Herr Lampe denkt: O, wei, o wei, |
ich brauch noch manches Osterei. |
Ja, es ist die höchste Zeit, |
die du hast, stell mir bereit, |
und er läuft zickzackezick |
zu Frau Lampe schnell zurück.
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Pinsel, Farbe, viele Töpfe |
zur Arbeit er zurecht sich setzte. |
Er, Frau Lampe und die Kinder |
malen Eier, trotz dem Winter,
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denn die Kinder warten schon, |
und beim ersten Glockenton |
gehen sie die Nester suchen, |
und sie finden unter Buchen |
doch noch manches Osterei. |