Goldlack
Lotte Schabacker, Daun
Als ihre Enkel sie ins Heim verbrachten, |
da nahm sie diese graue Schachtel mit, |
denn das sei ihr geliebter kleiner Garten. |
Man lächelte und ließ sie, denn sie ritt
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recht gerne ihre zahmen Steckenpferde. |
Was wird wohl drin sein, dachte man gerührt: |
Vom Zaun ein Splitter und ein bißchen |
Erde? |
Gepreßte Blumen? Doch sie war verschnürt, |
die graue Schachtel. Was darinnen war, |
das bißchen Erde samt drei Kieselsteinen, |
das sah man dann nach einem halben |
Jahr. |
Dazu fand man zwei Fotos von den kleinen |
Tagetes und den lieblichen Zyklamen. |
Und dann gab's noch fürs bunte Sommermen. |
beet |
ein Tütchen auch mit etwas Goldlacksamen |
Den hat man später ihr aufs Grab gesät . . . |