Das fünfte Rad am Wagen
Irmlinde Meyer, Duppach
Jeden Tag drängt mir das Leben |
neue Pflichten auf und Sorgen |
und nicht immer freut mich deshalb |
der neue Tag, der neue Morgen.
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So als Hausfrau, Gattin, Mutter, |
ist das Joch besonders schwer, |
bei allen muß im Lauf des Tages |
irgendwann die Mutter her.
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Hol mir dieses, bring mir jenes, |
wasche, putze, spül für mich, |
näh mir an verlorne Knöpfe, |
serviere mir den Mittagstisch.
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Mäh den Rasen, führ den Dackel |
aus zu seinem Lieblingsbaum, |
und für meine eignen Wünsche |
bleibt mir eine Stunde kaum.
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Ich brauch garnichts, soll nicht denken, |
wie schön mein Leben könnte sein, |
soll nur immer Liebe schenken, |
und Aschenputtel für sie sein.
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Trotz allen Leids will ich nicht klagen |
"ich bin das fünfte Rad am Wagen"!
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Für alle ändern die Reserve |
ohne die es nirgends klappt, |
und ich sag mir immer wieder:
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"Mach nur du um gotteswillen |
als Reserverad nicht schlapp!" |