Fortsetzungsbeitrag für das Heimatjahrbuch des Landkreises Daun 1990 (Verbandsgemeinde Hillesheim)

Bildtexte: Manfred Simon, Daun

Fotos: Manfred Simon, Daun

            Dr. Reinhard Steffens, Bodenbach

 

Der Bannhof Oberbettingen-Hillesheim wurde im Jahre 1871 an der Eisenbahnstrecke Köln-Trier erbaut. Das stattliche Empfangsgebäude aus rotem Sandstein ist eines der schönsten Verkehrsdenkmäler des Kreises Daun.

Als Trierer Haus oder auch Lothringer Quereinhaus bezeichnet man dieses für das 19. Jhd. typische Bauernhausanwesen in Walsdorf. Dank des Engagementes der Besitzer stellt sich das im Jahre 1890 erbaute Haus in einem sehr guten und denkmalgerechten Zustand dar.

Bei der Erlöserkapelle in Mirbach handelt es sich um eines der eindrucksvollsten sakralen Baudenkmäler der Eifel. Sie wurde in den Jahren 1902/03 in neoromanischem Stil unter dem Patronat der Familie von Mirbach erbaut. Ideelle und finanzielle Unterstützung fand die aufwendige Baumaßnahme durch den Evgl. Kirchenbauverein Berlin, dessen Vorsitzender Ernst v. Mirbach war, der auch für den Bau der Erlöserkirche in Gerolstein verantwortlich zeichnete.

Das Foto zeigt ein denkmalgeschütztes Wohnhaus mit Ökonomiegebäude in Bolsdorf. Die barocke Form der Sandsteingewände an den Tür- und Fensteröffnungen deutet auf die Bauweise des ausgehenden 18. Jahrhunderts hin.

Unweit der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und zum Gebiet von Ahütte gehörend sind die stattlichen Reste der Burg Neublankenheim zu finden. Sie wurden vermutlich im 14. Jhd. erbaut. Seit einigen Jahren steht sie im Eigentum des Kreises Daun. Derzeit befaßt man sich mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes für die bereits im 16. Jhd. als baufällig bezeichnete Burg Neublankenheim. Hierbei wird einer detaillierten Dokumentation der Bausubstanz und einer objektbezogenen Sanierungsmethode Priorität eingeräumt.

Ein besonders schönes, sakra/es Baudenkmal ist die alte Friedhofskirche in Wiesbaum. Der spätgotische Bau der ehemaligen Pfarrkirche St. Martin wurde um 1500 errichtet und im 18. und 19. Jhd. erweitert. Durch eine umfassende Restaurierung konnte die drei Bauepochen wiederspiegelnde Kirche erhalten werden.

Die große Zahl leerstehender alter Bauernhöfe zwingt dazu, auch über neue Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken. Die Umnutzung dieses 1858 erbauten Trierer Hauses in Üxheim in ein Wohnhaus mit Arztpraxis ist ein gelungenes Beispiel.

Restaurierte Fachwerkscheune im alten Ortskern von Niederbettingen. Das Gebäude wurde vermutlich vor 1800 erbaut.

Das Schloß in Oberehe wurde 1696-98 für Johann Christoph von Veyder, Herrn zu Malberg, in der Form eines befestigten Gutshofes erbaut. Mit seinem doppeltürmigen Torhaus, dem dreigeschossigen Herrenhaus und der offenen Fachwerkgalerie ist es ein eindrucksvolles Beispiel eines kleineren, adeligen Landsitzes des ausgehenden 17. Jahrhunderts.

Als ein wewertvolles handwerkliches Detail ist das Portal im Herrenhaus des Oberehrer Schlosses einzuordnen. Obwohl das breite Säulenportal verändert wurde, blieb es doch bis heute der gestalterische Mittelpunkt des Hauses, Im flachbogigen Segmentgiebel des Sandsteinportales ist ein Oberlicht an die Stelle des Wappensteines getreten. Über dem Portal befindet sich das Wappen des Erbauers sowie eine Inschrifttafel.

Diese schöne, einraumtiefe Haus in Leudersdorf (Baujahr 1949 wurde Dank einer vorbildlichen Restaurierung anläßlich des 1. Denkmalpflegepreises des Kreises Daun im Jahre 1988 mit dem 1. Platz ausgezeichnet.

Das Problem leerstehender und ungenutzter Bausubstanz auf dem Lande wird besonders an diesem barocken Gebäude aus dem Jahre 1817 in Zilsdorf deutlich.

Mit dem Bau der Stadtbefestigungsanlage in Hillesheim wurde um 1300 begonnen. Bereits im Jahre 1659 begann man mit dem Abbruch der Wehranlage, deren weitere Zerstörung durch französische Truppen 1689 erfolgte. Trotz ihrer wechselvollen Geschichte konnte der südliche Teil mit zinnenbekrönten und von runden Schalentürmen unterbrochenen Mauern erhalten werden. Die Wehranlage hatte ursprünglich die Form eines Fünfecks.

Das Foto zeigt ein altes Fachwerkhaus in der Ortsmitte von Kerpen, das im Jahre 1850 erbaut wurde.

Ganz eindeutig gehört die Burg Kerpen zu den eindrucksvollsten Burganlagen im Kreis Daun. In der Mitte des 12. Jahrhunderts von den Herren zu Kerpen erbaut, wurde sie, wie viele andere Wehranlagen, 1689 durch französische Truppen fast vollständig zerstört.

Dieses Fachwerkhaus in Heyroth gehört zu den ältesten Wohnhäusern im Kreis Daun. Es wurde im Jahre 1659 erbaut.

Das Foto zeigt ein Balkenkreuz aus Hillesheimer Rotsandstein nahe der Ortschaft Flesten. Laut der Inschrift stammt es aus dem Jahre 1736. Dank einer sachgerechten Restaurierung konnte der Verfall dieses Kreuzes verhindert werden.

Aus dem Jahre 1876 stammt dieses sogenannte Trierer Haus in Stroheich. Wohnhaus und Stall-/ Scheunentrakt bilden bei diesem Bauernhaustyp eine bauliche Einheit.

Malerisch inmitten eines ummauerten Friedhofes liegt die alte katholische Pfarrkirche St. Peter in Berndorf. Das als Wehrkirche benannte Bauwerk wurde in spätgotischer Form 1513-1515 erbaut. Der wuchtige, rechteckige Westturm stammt aus dem Jahre 1545.

Als Barockbau aus dem Jahre 1705 zeigt sich die katholische Filialkapelle St. Joseph in Ahütte. Sehr reizvoll wirkt die achtseitige Dachkuppel mit einer verschieferten Laternenbekrönung.

Unmittelbar neben dem Eingang zur Loogher Kapelle steht dieses alte Sandsteinkreuz. Aufgrund seiner Form und künstlerischen Gestaltung ist anzunehmen, daß es aus der Mitte des 18. Jhd. stammt.

Trotz der erneuerten Fenster dieses stattliche Bauerngehöft in der Form des Trierer Hauses aus dem Jahre 1836 sein altes Erscheinungsbild bewahren. Das Gebäude steht in Lammersdorf.

Den Kern dieses Anwesens in Nohn bildet ein barockes Bruchsteingebäude aus dem Jahre 1802. Herausragend sind die hölzerne Wendeltreppe im Inneren, sowie die restaurierte Eingangstür und das Sandsteingewand mit Schlußstein und Wappen.

Auch dieses ehemalige Bauernhaus in Basberg steht leer und wird nicht mehr genutzt. Eine Reaktivierung dieser Bausubstanz aus dem vergangenen Jahrhundert scheint sehr schwierig zu sein.

Gerade die oftmals übersehenen Baudetails prägen mit ihren charakteristischen Merkmalen die ländlichen Häuser der Eitel. So auch bei diesem zweiflügeligen Holztor an einem Scheunengebäude in Dohm.

Das ehemalige Augustinerinnenkloster in Niederehe kann auf eine lange Geschichte zurückblikken. Es wurde 1175 von den Brüdern Dietrich, Alexander und Albero von Kerpen gestiftet. Der gesamte Klosterbereich wird durch die spätromanische und basilikaförmige Klosterkirche, die noch erhaltenen Nord- und Westflügel der barocken Klosterbaulichkeiten, sowie durch die, das Bauensemble teilweise umschließende, Bruchsteinmauer nachhaltig geprägt. Ein Besuch der Klosterkirche lohnt sich auf jeden Fall, denn neben einem spätgotischen Chorgestühl aus dem Jahre 1530 kann auch das Hochgrab des Grafen Philipp von der Mark und seiner Gattin Katharina von Manderscheid-Schleiden besichtigt werden. Philipp von der Mark war es, der das Kloster im Jahre 1593 nach der Reformation wieder den Prämonstratenser-Mönchen übergab.

Das Hochgrab des Grafen Philipp von der Mark und seiner Gemahlin Katharina von Manderscheid-Schleiden in der Niedereher Pfarrkirche wurde 1625 aus schwarzem Marmor geschaffen. Die Darstellung der lebensgroßen Körper auf der Figurenplatte ist eine eindrucksvolle handwerkliche Arbeit, die deutlich den belgisch-niederländischen Kunststil deutlich werden läßt. Aus völlig unverständlichen Gründen ließ man in diesem Jahrhundert das Hochgrab vollständig abbauen und aus der Kirche entfernen. Dem Engagement des früheren Niedereher Pfarrers Mansion war es zu verdanken, daß das Hochgrab wieder hergestellt wurde.