Jahreslauf
Gerhard Monschewitz, Eschweiler
Nun sind sie da, |
die lauen Frühlingstage. |
Vorbei die Zeit, |
wo Eis und Frost |
ließ Baum und Strauch erklirren. |
Als alles Hoffen war und Sehnen. |
Wir fühlen uns so froh und leicht, |
wenn mit dem warmen Sonnenstrahl |
die erste Knospe bricht zu neuem Leben. |
Es dampfen frischgepflügte Äcker schon |
und Wundern gleich sind sie bereit, |
den Samen zu erwecken. |
Derweil mit Duft von frischem Heu
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die Lüfte sind erfüllt, |
da wachsen schon der Gerste lange Gran- |
dnen. |
Und wenn Kamilleblüten zieren dieses Land, |
hüllt uns der Weizenpollen ein, |
da wandelnd durch die Fluren |
zwischen Ährenwäldern wir, |
die Sonnentage tief in unsre Herzen füllen. |
Zur Reife kommt |
was sich im Sommer so bemüht, |
der Sonne Strahlen einzufangen. |
Ich trag' es heim |
und fülle meine Scheunen, |
wie Topf und Tiegel |
in der Kammer auch. |
Und es erstickt des Sommers Lust beinah' |
an allem, was der Herbst vergoldet. |
Erstorben ist des Vogels Lied. |
Es decken Schnee und Eis |
mit starrem Schweigen,
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des Frühlings und des Sommers Treiben, |
sowie des Herbstes Emsigkeiten zu. |
Das ist des Winters Macht.
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Er wird noch strenger Herrscher sein, |
bevor zu neuem Leben |
dann die Welt erwacht. |