Die Reservistenpfeife
Theo Pauly, Gerolstein
Einst diente sie dem stolzen Grenadier |
Als Zeichen seiner Reservistenwürde; |
Nun sind bereits der Generationen vier, |
Die trugen Helm, Gewehr, Tornister - des |
Soldaten Bürde -.
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Der Urgroßvater - er ward für den Kaiser |
noch Soldat - |
Hat nach dem "Dienen" sich die Pfeife |
zugelegt. |
Sie sollte stets erinnern ihn an seine Tat, |
Die er in gutem Glauben angestrebt.
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Es war wohl so, daß einst die jungen Leute |
Stolz auf des Kaisers Rock in die Kasernen |
zogen. |
Sie glaubten nicht, daß sie als leichte Beute |
Für Kriegslust dienten. - Man hat sie belo- |
gen!
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Und er, der einst die Pfeife hat erworben, |
Fiel auf dem Feld der Ehre - so des Kaisers |
Wort -, |
Ist einen sinnlosen Soldatentod gestorben. |
Und dieser Unsinn pflanzt sich fort und fort!
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Er dachte sich, das Vaterland zu schützen, |
Sei seine Pflicht, und er zog in den Krieg. |
So wie die ändern ließ er sich ausnützen |
Für jene, denen Machtlust in die Hirne stieg.
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Die Reservistenpfeife dort an meiner Wand, |
Wo ich sie im Gedenken an den Ahnen |
Befestigt, sie schärft den Verstand |
Und will mich stets an Frieden mahnen,
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An Frieden, nicht nur unter Ländern, |
Auch in der eig'nen Sippe lohnt es sich, |
Zu achten, sich zum Friedlichsein zu ändern. |
Ich habe Frieden, und ich freue mich! |