»Je bedrängter die Zeiten werden, umso größer wachsen tüchtige Herzen«

Wollen und Handeln des seligen Gesellenvaters Kolping

Alois Mayer, Daun-Pützborn

 

Am 27. Oktober 1991 erlebte Köln einen Menschenansturm wie lange nicht mehr. Massen schoben sich durch enge Straßen. Fliegende Händler witterten Geschäfte. Medienrummel ließ die Stadt am Rhein zum Tagesgespräch werden. An diesem Tage wurde nämlich durch die katholische Kirche ein Mann seliggesprochen, der in Köln lebte, segensreich wirkte, dort starb und in der Minoritenkirche seine letzte Ruhestätte fand.

Wer war dieser Mann, Adolph Kolping genannt, der nunmehr die Schar Kölner Heiliger und Seliger vermehrt und dessen Denkmal vor der Kölner Minoritenkirche steht? Wer war dieser Priester, der als Gesellenvater in die Geschichte eingegangen ist, den man aber auch als großen Publizisten und bedeutenden Sozialreformer bezeichnen kann?

Man schrieb das Jahr 1813. Die Befreiungskriege hatten ihren entscheidenden Höhepunkt erreicht. Die sogenannte »Völkerschlacht« bei Leipzig zwischen dem 16. und 19. 10. hatte 100 000 Tote gefordert. Napoleon zog sich zurück. Da wurde am 8. Dezember in Kerpen, einer Kleinstadt am Fuße der Eifel zwischen Köln und Düren, dem Lohnschäfer Peter Kolping und seiner Ehefrau Anna Maria als viertes Kind ein Sohn geboren, der den Namen Adolph erhielt. »Pierre Külping declarant ne savoir signer« (Peter Kolping erklärt, nicht schreiben zu können) vermerkt der französische Agent (= Standesbeamte) auf der Geburtsurkunde.

Adolph Kolping, aus bescheidensten Verhältnissen stammend, besuchte die einklassige Volksschule in Kerpen, aus der er mit 13 Jahren entlassen wurde; keine Selbstverständlichkeit, denn zu dieser Zeit gab es in den meisten Eifeldörfern noch keine Schule. Eltern war an der Arbeitskraft ihrer Kinder mehr gelegen, als an deren Ausbildung. Das Bemühen um die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht, die erst 1920 zum Gesetz erhoben wurde, setzte zögernd ein. Der erstrebte Besuch einer höheren Schule blieb dem begabten Knaben allerdings verwehrt. Die soziale Lage des lohnabhängigen Vaters, »dessen ganzes Vermögen in einer zahlreichen Familie bestand, deren Unterhalt ihm vollauf zu tun gab«, erlaubte keine weitere Schulbildung.

So erlernte Adolph das Schuhmacherhandwerk und arbeitete in verschiedenen Orten im Umkreis von Köln. Wachsende Unzufriedenheit mit dem eigenen Dasein erfüllte Kolping in diesen Jahren. Das geistige und soziale Elend der Handwerksgesellen ließ in ihm, der das Ziel einer höheren Bildung nicht aus den Augen verloren hatte, immer mehr den Wunsch reifen, aus den gewohnten Lebensverhältnissen auszubrechen.

»Tätige Liebe heilet alle Wunden,

bloße Worte mehren nur den Schmerz«

Seit 1807 bestand die Gewerbefreiheit, ermöglicht durch das Edikt des Freiherrn von Stein. Die strengen und zwanghaften Formen mittelalterlicher Zunftordnungen waren weggefallen. Neben positivsten Ergebnissen hatten diese Neuerungen aber auch negative Erscheinungen. Tausende Handwerksgesellen zogen nun arbeitslos durch die Lande; der Konkurrenzkampf der Handwerksbetriebe untereinander tobte ungehemmt; die aufkommende Industrialisierung mit ihren maschinell gefertigten Massenprodukten vernichtete zahllose Handwerksbetriebe; »freie«, einst selbständige Handwerker wurden zu abhängigen Lohnarbeitern, Gesellen sanken verstärkt in ein sich immer rascher herausbildendes Industrieproletariat ab; ihre einstige Bindung und Integration an die Familie und in den Betrieb eines Meisters fielen weg; irgendeine Verpflichtung gegenüber oder vom Meister her gab es nicht mehr; Arbeitsschutzgesetze existierten noch nicht, außer dem Gesetz von 1839, nach dem es Kindern unter neun Jahren verboten war, in Fabriken und Bergwerken zu arbeiten. Die persönliche und soziale Entwicklung der Handwerksgesellen war bald gekennzeichnet von Verwilderung, Sittenlosigkeit und Entchristlichung. Wirtshaus, Kneipe und Herberge wurden zum »Lebensraum« der Gesellen außerhalb ihrer Arbeitszeit. »Anständige Bürger« mieden den Kontakt zu den herumvagabundierenden, »heimatlosen« Handwerksgesellen. Man ging ihnen aus dem Weg, ließ sie in ihrer Not allein, vermittelte ihnen keine feste Lebenshaltung, bot keine klaren Orientierungsmaßstäbe an.

Adolph Kolping erlebte diesen gesellschaftlichen Wandel am eigenen Leibe, sah wachen Auges die Zustände seiner Arbeitskollegen, wollte aus dieser unweigerlich ins soziale Elend abtriftenden gesellschaftlichen Entwicklung ausbrechen. Er entschied sich, Priester zu werden. Obwohl ihm viele mit den Worten »Schuster bleib bei deinen Leisten« diese Idee auszureden versuchten, arbeitete Kolping jahrelang in Selbststudien so intensiv und hart, daß erschwer erkrankte. In Kerpen mußte ersieh auskurieren. Dort erfuhr er die tatkräftige und finanzielle Unterstützung des Kaplans Theo Wollersheim, der ihn zu systematischen Studien anleitete und ihm dabei half.

Im Herbst 1837 wurde er mit 24 Jahren in die Tertia des Kölner Marzellengymnasiums aufgenommen. Sein Schulgeld verdiente er sich durch Nachhilfestunden. Bei der für ihn selbstverständlichen Pflege eines an Blattern erkrankten Schustergesellen steckte er sich an und erkrankte schwer; Gesundheitsschäden blieben zurück und trugen mit zu seinem frühen Tode bei.

Am 3.4.1841 bestand er das Abitur. Nun stand seinem Wunsch, Priester zu werden, nichts mehr im Wege.

»Durch Liebe überwindet man die Welt,

mit Worten nicht«

Seine theologischen Studien begann er in München. Dort hatte er Zugang zu führenden Persönlichkeiten der katholischen Erneuerungsbewegung. Besonders der Einfluß von Josef von Görres, bei dem der 31 jährige die gegenseitige Verknüpfung und Abhängigkeit von Religion und Volkstum, Kirche und Staat, Arbeitsleben und Frömmigkeit kennenlernte, beeinflußte später Kolpings Lebenswerk. Nach weiteren Studien an der Universität in Bonn und im Kölner Priesterseminar empfing Kolping am 13.4.1845 die Priesterweihe. Seine erste Stellung erhielt er als Kaplan in der Pfarrei St. Laurentius in Elberfeld; ein schwieriges Arbeitsfeld aufgrund ihrer Diasporasituation und sozialen Struktur. Hier machte Kolping die Bekanntschaft des vom Lehrer Breuer gegründeten Jünglingvereins, der Handwerksgesellen neben mitmenschlicher Kameradschaft und Freundschaft diesen bildende und belehrende Vorträge anbot. Kolping, in dem immer stärker das Interesse für diese Form einer aktiven Arbeiterseelsorge wuchs, wurde 1847 geistlicher Präses (= Vorsitzender) dieses »Jünglingvereins«. In der Arbeit für diesen Verein fand er-wie er später einmal schrieb - seine Lebensaufgabe. Der eigene Lebensweg schien ihn geradezu zu prädestinieren, sich der vielfach gefährdeten, in schwierigen Verhältnissen sich befindlichen jungen Männer anzunehmen, ihnen ein Zuhause zu geben und sie zubefähigen, an der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und ihre Chancen wie auch ihre Verantwortung in der Gesellschaft wahrzunehmen. Seine ganze Aufmerksamkeit, Energie und vollstes Engagement widmete er als geistlicher Vorstand diesem Verein, in dem er die pastorale Chance und epochale Aufgabe einer religiös-sozialen Arbeit erkannte.

Im gleichen Jahr, in dem es in Deutschland zu großen politischen Unruhen und bewaffneten Aufständen gekommen war, im Oktober 1848, veröffentlichte er seine Gedanken und Pläne in einer Denkschrift mit dem Titel »Der Gesellenverein. Zur Beherzigung für alle, die es mit dem wahren Volkswohl gut meinen«. Es war das gleiche Jahr, in dem die erste gewählte Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche tagte, in dem die Pressefreiheit eingeführt wurde, in dem erlaubt wurde, Vereine und Gesellschaften zu gründen. Es war auch das Jahr, in dem Marx sein »Kommunistisches Manifest« veröffentlichte, in dem die »Proletarier aller Länder« zu revolutionären Erhebungen gegen alle bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände, gegen die Monarchie und das feudale Grundherrentum - zur bürgerlichen Revolution aufgefordert wurden.

Kolping bekämpfte ebenso soziales Elend, persönliche Not und seelische Vereinsamung der Arbeiter, aber nicht mit Waffengewalt, nicht mit revolutionären Parolen, sondern mit dem überzeugenden Wort christlicher Nächstenliebe und engagierter Sozialpädagogik und vor allem -durch aktives Tun und Handeln. Für Kolping war der notwendige soziale Wandel nicht durch Revolution zu erreichen. Ansatzpunkt der Entwicklung war für ihn der einzelne Mensch; nur aus einem gewandelten Verhalten vieler einzelner konnte nach seiner Auffassung eine andere, bessere soziale Wirklichkeit erwachsen. Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen, lautete daher seine Devise; entscheidend war dabei sein religiöser Ansatz. Veränderungen des derzeitigen Zustandes und damit das Ziel einer besseren Zukunft fußten nach Kolping nur auf dem Boden des Christentums.

»Wo Not ist, hilft der Arme am

schnellsten dem Armen«

1849 wurde er auf eigenen Wunsch als Domvikar nach Köln versetzt. Bei der Abschiedsfeier in Elberfeld entließ man ihn mit den Worten: »Mit dem schönen Namen "Vater" begrüßen wir Dich heute in dieser Abschiedsstunde.. .Das Glück, das wir hier genießen, soll nun auch anderen zuteil werden. Neue Brüder werden wir erhalten.«

Das Wort vom »Gesellenvater« war geboren. In der Folgezeit widmete sich Kolping unermüdlich der Ausbreitung seines Werkes, des Katholischen Gesellenvereins. In zahlreichen Reisen, durch Wort und Schrift warb er für seine Sache. Er konferierte, führte einen umfangreichen Briefwechsel mit Persönlichkeiten und Freunden in ganz Deutschland, predigte, hielt Reden, war Autor, Schriftleiter und Herausgeber, Vereinspräses und als Domvikar Seelsorger, der völlig selbstverständlich bei einer Choleraepidemie in Köln (1849) im Bürgerhospital bei der Krankenpflege mitarbeitete. 1854 gründete er die eigene, unabhängige katholische Wochenschrift »Rheinische Volksblätter«, die bald eine für damalige Verhältnisse hohe Auflage von 6 200 Exemplaren erreichte, und ab 1850 erschien jährlich, von ihm herausgegeben, der »Kalender für das katholische Volk«.

Kolping setzte sich unermüdlich ein, häufig bis zum Rande körperlicher Zusammenbrüche. So reiste er mühseligst - Eisenbahnen und Autos gab es noch nicht - nach Augsburg, München, Innsbruck, Salzburg, Linz, Steyr, Wien, Dresden, Prag und Graz, Zagreb, Budapest, St. Gallen, Chur und Luzern, um überall für seinen Gesellenverein zu werben und ihn auch erfolgreich in den besuchten Orten zu gründen. Seine Arbeit hatte großen Erfolg. 1865 bestanden schon etwa 400 Vereine in zahlreichen Ländern. Alles Wirken in den verschiedensten Bereichen diente letztlich dem grundlegenden Ziel, einen Beitrag zur Veränderung der Welt im Sinne der christlichen Erneuerung menschlicher Lebensverhältnisse zu leisten.

In seinem rastlosen, von vielfältigen Hemmnissen und Widerständen begleiteten Einsatz für die eigene Sache nahm Kolping kaum Rücksicht auf die eigene Person. Am 11.9. 1865 nahm er noch an der Generalversammlung der katholischen Vereine in Trier teil. Doch quälender Bluthusten (= eine schwere chronische und asthmatische Erkrankung), Herzkrämpfe und starke Schmerzen zwangen ihn ins Krankenbett.

Kurz vor seinem 52. Geburtstag, am 4. 12. 1865, starb er. Am 7. 12. wurde er feierlich undunter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Kölner Minoritenkirche bestattet, für deren Erhaltung und Restauration er in den letzten Jahren, als Rektor dieser Kirche, ebenfalls noch gesorgt hatte.

Die Inschrift auf seiner Grabplatte lautet:

Hier ruhet Adolph Kolping

geb. 8. Dezember 1813, gest. 4. Dez. 1865

Er bittet um das Almosen des Gebetes

Seligsprechung ist kein vatikanischer Nobelpreis

Bereits 1906 wurden die ersten Anstöße gegeben, für Adolph Kolping ein Kanonisationsverfahren (= Selig-/Heiligsprechungsprozeß) einzuleiten, das nunmehr am 27. 10. 1991 erfolgreich zum Abschluß gebracht wurde.

 «Die Unterscheidung von selig und heilig bedeutet nicht, daß der eine tugendhafter als der andere gelebt hat; sie bedeutet auch nicht, daß der eine etwas näher, der andere ferner von Gott sei. Die Bezeichnungen sind in der Kirchengeschichte wechselseitig gebraucht worden. So wird auch in liturgischen Texten von der seligen Mutter Gottes gesprochen; gelegentlich werden sogar die Apostel als Selige und an anderer Stelle als Heilige bezeichnet. Die erste Kanonisation wurde um die Jahrtausendwende für den heiligen Bischof Ulrich von Augsburg durchgeführt.. . kirchenrechtlich und liturgisch bedeutet das, daß eine Seligsprechung für eine Lokalkirche oder für einen bestimmten Sprachraum die offizielle kirchliche Verehrung in der Liturgie erlaubt. Das beinhaltet: Besondere Gebete und Lesungen in der Meßfeier und im Brevier für diesen bestimmten lokalen Bereich; bei der Heiligsprechung gilt das gleiche für die Gesamtkirche. Nach der  Seligsprechung Adolph Kolpings läßt es das Kirchenrecht zu, daß in Gegenden oder Gemeinschaften, die sich Adolph Kolping verbunden fühlen, diesem auch Kirchen und Kapellen geweiht werden . ..« (Dr. Joachim Kracht, Beauftragter des Erzbistums Köln)

»Tu jeder in seinem Kreis das Beste,

dann wird's bald in der Welt auch

besser aussehen«

Adolph Kolping ist seit 125 Jahren tot. Sein Lebenswerk besteht aber fort. 320 000 Mitglieder in 27 Staaten der Erde lassen sich von den sozialen Ideen und tätiger Nächstenliebe des in diesem Jahr seliggesprochenen Gründers lenken und leiten. Die Namen »Jünglings-« oder »Gesellenverein« existieren nicht mehr; sie haben dem Begriff »Kolpingfamilie« Platz gemacht. Über 3 000 solcher Kolpingfamilien in aller Welt, in der nicht nur Handwerker, sondern Männer, Frauen und Jugendliche aus allen Schichten und Ständen organisiert sind, bilden das heutige »Kolpingwerk«, dessen Struktur und Arbeitsweise sich weitgehend verändert haben. Die eingetretenen Entwicklungen und Wandlungen haben die grundlegenden Gedanken und Zielsetzungen Kolpings nach immer neuen, den Zeitverhältnissen angepaßten Formen verwirklicht. Auch heute sind die Kolpingfamilien bemüht, dem einzelnen, insbesondere dem jungen Menschen, Hilfestellung zur Entfaltung seiner Persönlichkeit, zur Wahrnehmung eigener Chancen wie auch sozialer Verantwortung zu leisten. Die konkrete Umsetzung solcher Zielvorstellungen kann und muß heute gewiß anders ausfallen als früher.

Gerade in unserer Zeit und wohl auch in Zukunft ist es bestimmt nicht weniger wichtig als zu Kolpings Zeiten, den Versuch zu unternehmen, aus christlicher Überzeugung einen Beitrag zur Gestaltung unserer Welt zu leisten.

Im Kreise Daun gab es dereinst drei Kolpingfamilien (KF). Alle boten seit ihrer Entstehung jahrzehntelang wandernden Gesellen Unterkunft, Verpflegung, finanzielle und ideelle Hilfen. Alle drei bildeten für das Vereinswesen ihrer Gemeinden bedeutende kulturelle Vereinigungen mit den vielfältigsten Angeboten an Festen und Feiern, Theatervorstellungen, Ausflügen und caritativen Unternehmungen. Alle drei erlebten Höhen und Tiefen, Vereinsverbote während der Nazi-Zeit, einen blühenden Neubeginn nach dem letzten Kriege und starke Krisen zur Jetztzeit mit ihrer stark veränderten Bevölkerungsstruktur, deren Erwartungshaltung und Konsumverhalten.

Die Kolpingfamilie Gerolstein

Sie wurde 1928 gegründet. ZentralerTreffpunkt war stets das Pfarrheim. Schwere Krisen erschütterten in den letzten Jahren diese KF. Organisations- und vor allem Mitgliederprobleme tauchten auf, das Durchschnittsalter lag bei 65 Jahren. Die angebotenen Bildungsabende fanden kaum mehr Interesse; geplante Aktio-nen verliefen ergebnislos. Bemühungen, mit der Nachbar-KF Hillesheim zu kooperieren, zeigten keine Erfolge. All diese Probleme führten im Frühjahr 1990 zur Auflösung dieser einstigen in der Behindertenbetreuung aktiven und ein differenziertes Bildungsprogramm anbietenden KF.

Die Kolpingfamilie Daun

Diese KF, gegründet 1904, zählt zur Zeit knapp 30 Mitglieder. Der Vorstand der KF ist gleichzeitig auch der eines eigenen Kolpinghauses, das sich in der Burgfriedstraße befindet. Das ganze Jahr über sind lockere Zusammenkünfte der Mitglieder, teils zu geselligen Veranstaltungen und besonders im Winterhalbjahr zu Bildungsund Fortbildungsveranstaltungen mit Themen aus religiösen, geschichtlichen, volkskundlichen und sozialen Bereichen.

Der Einsatz für die Kirchengemeinde geschieht in vielfacher Hinsicht. Dabei bildet das Kolpinghaus einen gewissen Zentralisierungspunkt der gesamten Arbeit. Ein Teil dieses Hauses ist der Kirchengemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt, die darin den Kindergarten »St. Nikolaus« untergebracht hat. Ein weiterer Teil dieses Hauses wurde an ein Schuhgeschäft vermietet. Im Mai und am Kolpinggedenktag gehen die Mitglieder in einer Bußprozession zur Weinfelder Kapelle, halten Gottesdienst mit anschließender gemeinsamer Agape. Ein besonderes Anliegen ist der KF die Pflege und Instandhaltung der Wehrbüschkapelle. Mehrere Sammel- und Spendenaktionen erbrachten finanzielle Erlöse für die Dritte Welt sowie erhebliche Zuschüsse zur Renovierung des kirchlichen Jugendheimes. Trotz idealer räumlicher Voraussetzungen erwachsen der Dauner KF zunehmend größere Probleme durch fehlenden Mitgliedernachwuchs, aber auch durch mangelnde Mitarbeit und Unterstützung sowie häufigen Wechsel der Geistlichkeit, die kraft Berufung stets den Vereinspräses stellt.

Im Seligsprechungsjahr Kolpings wurde neben Vorträgen über Leben und Werk des Vereinsgründers eine Wallfahrt nach Köln zum Grab und nach Kerpen zum Geburtshaus Kolpings unternommen.

Ansprechpartner: Robert Schneider, Hörschweg 4, 5568 Daun (Tel. 0 65 92 /13 63).

Die Kolpingfamilie Hillesheim

Die 1926 gegründete KF zählt noch 40 Mitglieder; bei ihr besteht eine Jugendgruppe mit 15 Jugendlichen. Der Vorstand,der sichregelmässig monatlich trifft, sorgt sich sehr um fehlenden Nachwuchs und um eine geregelte Bildungsarbeit. Erfolgreich nimmt die KF, die kein eigenes Kolpinghaus hat, am jährlichen Pfarrfestteil, tritt bei der Fronleichnamsprozession und am Volkstrauertag mit Banner auf, gestaltet den Martinszug, stellt am Vorabend des Nikolausfestes sieben Gruppen mit Nikolaus für den Besuch bei Kindern und veranstaltet Weihnachtsund Karnevalsfeiern, die zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens von Hillesheim gehören. Seit mehreren Jahren unternimmt diese KF eine größere Wallfahrt zu bedeutenden Wallfahrtsorten in Luxemburg und der Trierer Diözese. Mehrere Sammel- und Spendenaktionen erbrachten finanzielle Erlöse für die Dritte Welt. Im Seligsprechungsjahr gedachte sie ihrem Vereinsgründer durch die Mitgestaltung eines festlichen Gottesdienstes in der Hillesheimer Pfarrkirche und durch eine Seniorenwallfahrt nach Trier.

Ansprechpartner: Hans-D. Bennetreu, Neutorstraße 8, 5533 Hillesheim (Tel. 0 65 93 / 612).

Für die Recherchen zu diesem Aufsatz gebührt Dank dem Internationalen Kolpingwerk, Köln. Die zitierten Überschriften sind Aussprüche Kolpings.