Vom Buch zum Bild

Kinderbuchillustratoren stellten im Kulturkreis Daun aus

Malte Blümke, Daun

 

Im Herbst 1990 zeigten der Kulturkreis Daun e.V. und der Leseclub »Bücherwurm« am Dauner Geschwister-Scholl-Gymnasium im alten Landratsamt etwa 70 Originalillustrationen von bekannten Kinderbuchillustratoren und freie Arbeiten. Für die Ausstellung konnten gewonnen werden: Irmgard Lucht aus Haar bei München, Ursula Kirchbejg aus Lamstedt in Niedersachsen und Manfred Schlüter aus Hillgroven in Schleswig-Holstein.

Die Idee zu dieser Ausstellung wurde im Rahmen der Michael-Ende-Ausstellung in der Jugendbuchwoche 1990 geboren. Damals begeisterte der Maler und Lyriker Manfred Schlüter mit seinen phantasievollen und lustigen Geschichten und seinen Bildern viele Kinder und Erwachsene im Kreis Daun. Mit Schlüter wurde das Projekt entworfen, mehrere Kinderbuchillustratoren in einer Ausstellung zusammenzubringen und gleichzeitig auch deren freie Arbeiten vorzustellen.

Manfred Schlüter zeigte einige Illustrationen aus seinen Büchern mit Texten von Michael Ende, Boy Lornsen, Achim Bröger, Knister, Jürgen Banscherus und Willi Fährmann. Interessant war der Vergleich zu den freien Arbeiten, die sich in Thematik und Stil deutlich von den Buchillustrationen unterscheiden. Die Intention

 

seiner Bilder erklärte Manfred Schlüter zur Ausstellungseröffnung. Kindern sollten heitere, bunte und versöhnliche Bilder gezeigt werden, ohne ihnen eine heile Welt vorzugaukeln. Die Erwachsenen dagegen sollten mit den oftmals schwierigen Lebensverhältnissen konfrontiert werden. So konkretisiere er zum Beispiel in einigen Bildern die Angst vor der Technik der modernen Zivilisations- und Industriegesellschaft.

Manfred Schlüter während einer Lesung im Leseclub »Bücherwurm« - am Dauner Geschwister-Scholl-Gymnasium

Irmgard Lucht bei der Ausstellungseröffnung

Mit der Illustratorin und Autorin Irmgard Lucht war den Veranstaltern ein Glücksgriff gelungen, sie erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis 1990 für ihr Kindersachbuch »Wie kommt der Wald ins Buch?« Die Entstehung des Buches und die Geschichte vom Bildermalen und Büchermachen veranschaulichte Irmgard Lucht, die zur Ausstellungseröffnug von München in die Eifel gekommen war. Deutlich wurde ihre sehr sorgfältige, beinahe fotorealistische Arbeitsweise, die sich in den erfolgreichen Bilderbüchern zur Natur und Umwelt spiegelt. Die Grafikerin und Illustratorin Ursula Kirchberg, deren Bilderbücher »Die alte Linde Gundula« und »Isidor und Adebar« schon Ende der sechziger Jahre auf Auswahllisten zum Deutschen Jugendbuchpreis standen, zeigte Bilderbuchillustrationen und freie Arbeiten in sehr unterschiedlichen Techniken: Buntstift, Wachskreide, Feder, Pinsel, Seidenpapier in Reißtechnik, Collagen. Die Farbgestaltung variierte von zarten Pastelltönen bis hin zu sehr farbintensiven Bildern.

Ein Quiz mit schönen Buchpreisen führte die Kinderdurch die einzelnen Stationen der außergewöhnlichen Ausstellung.

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