In memoriam Anton Sartoris

 

»Musik ist Veranlagung und Aufgabe zugleich, die jeder, der Gabe und Talent hat, für sich und seine Mitmenschen erfüllen soll.«

Klaus Kein, Daun

 

Es ist mir Ehre und Verpflichtung zugleich, Leben und Wirken von Chordirektor Anton Sartoris dazustellen.

Mit dem knappen Satz ... ein Leben für den Chorgesang . . . wird man der umfassenden musikalischen Tätigkeit dieses Mannes gerecht, damit ist sein Lebenswerk »auf den Punkt gebracht«.

Anton Sartoris, 1906 in Bausendorf-Olkenbach geboren, entstammte einer alten Eifeler Bauernfamilie. Im Elternhaus wurde die Musik, das Lied, hochgeehrt und aus diesem Lebenskreis bezog dies Kind musische Impulse. Schon während der Schulzeit sang der Knabe im Chor, nach der Entlassung erhielt er privaten Unterricht an der Geige, am Klavier - Posaune und Kontrabaß vervollständigten das Suchen nach einem ganz persönlichen Weg zur Musik. Bereits 1923 gründete Sartoris mit Altersgenossen einen Mandolinenclub; 1924 den Immerather Gesangverein EIFLIA und da blieb er sechzig Jahre Dirigent. Es folgten Jahre der Erweiterung der Chorleitertätigkeit- Anton Sartoris leitete den MGV »Liederkranz« in Strohn, den MGV »Eintracht« in Gillenfeld und später kamen die Männergesangvereine Lutzerath und Mückeln hinzu. Bis zu Beginn der achtziger Jahre war er da verantwortlich tätig und viele Konzerte standen unter seiner Leitung. Wenn man diesen Lebensweg nachvollziehen will und wichtige Stationen des Sängers, Chorleiters herausstellt, darf das Mühen um die Einigung der Gesangvereine in der Eifel nicht vergessen werden. Anton Sartoris war verantwortlicher Mitbegründer des Sängerkreises Daun, schon Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg, und er wollte den Beweis antreten, daß in der Eifel gesungen wird - EIFLIA non cantat? Doch CANTAT und zwar recht breit gefächert. Die evangelischen Chöre hat Sartoris immer einbezogen, aufmerksam ihre Arbeit beobachtet; er war gern gesehener Gast zu den Konzerten in der Diaspora. Ein von Herzen kommendes Anliegen war ihm die Pflege klassisch - romantischen Chorgesangs und der Wiederentdeckung alter Lieder widmete er besondere Aufmerksamkeit - oft ließ er sie in seinen Chören aufleben. In mehr als sechzig Jahren ununterbrochenen Wirkens als Chorleiter hat sich Anton Sartoris verdient gemacht und wesentlich zur kulturellen Entfaltung in unseren Dörfern und Gemeinden beigetragen. Außerdem haben sechzehn Jahre Tätigkeit als Kreis-Chorleiter den heutigen Sängerkreis »Vulkaneifel« mitgeprägt. Für unermüdlichen Einsatz um die Pflege des Chorgesangs erhielt der Senior die Goldene Chorleiternadel, die Verdienstnadel des Sängerbundes Rheinland/Pfalz, außerdem wurde ihm der Titel Chordirektor verliehen. Dem »großen alten Mann« des Chorgesangs war es vergönnt, in Gesundheit und geistiger Frische aus der Saat eines langen Lebens für die Musik hin und wieder Früchte zu ernten. Menschliche Ausstrahlungskraft, Einfühlungsvermögen und eine tiefe Verwurzelung mit der Eifellandschaft haben ihn geprägt; er war Bekenner seiner Heimat. Anton Sartoris half engagiert, wenn es galt, Ziele und Ideale der Deutschen Sängerbewegung zu verwirklichen - auch da war er Vorbild. Ich bin dankbar für zwei Jahrzehnte Zusammenarbeit und viele Aktive im Kreis Daun werden mit Achtung und Anerkennung an ihn denken.