Michael Preute oder Jaques Berndorf Versuch einer Vorstellung

Marianne Schönberg, Jünkerath

 

Im Winter 1983 wars, im Radio erklang Beethoven, Michael Preute, Schriftsteller aus Duisburg zog ins Haus in Berndorf. Der vorherige Besitzer war ausgesiedelt, hatte verkauft; das war in jenen Jahren üblich.

Was sucht ein Literat in der Eifel?

Ruhe.

Gibts die in diesem Ort? 

Preute sagt spontan ja, die Leute sind nicht aufdringlich, die Landschaft wunderschön.

Hier könnte er alt werden.

Was ihn bedrückt, sind die Probleme im Dorf -nicht nur in diesem.

Die bäuerlichen Betrieb sterben.

Mit ihnen gehen Sprache und Strukturen des Alltags zugrunde, witzige Geschichten geraten in Vergessenheit, skurrile Zeitgenossen sind keineswegs mehr so interessant wie zu Zeiten der Großväter.

Ja, er wird ein Eifelbuch schreiben.

Es kann noch eine Zeit dauern, gründliche Recherchen sind Vorbedingung und -

es wird ein brisantes Buch, das auch Schwachstellen nicht meidet.

„Ich bin nicht hier, um beliebt zu sein" - so der Autor.

Er kann diskutieren, engagiert, das haben wir bei Veranstaltungen um sein Buch „Drogenmarkt Schule" oft erlebt.

Ja, er hat seine Stammkneipe, „Die Tasse" in Hillesheim.

Da trifft er sich mit der Jugend, Tagesthema ist beinahe immer die Frage um den Menschen in der Leistungsgesellschaft und da„ein Wörtchen mitzureden", macht Michael Freute Spaß; es erscheint ihm wichtig. Dies Miteinander oder Spannungsverhältnis zwischen den Generationen ist auch Impuls.

Warum wir den „Neuen" im Lande erst heute vorstellen?

Das hat seinen Grund.

Michael Preute lebt im Alltag recht zurückgezogen, eben in der Ruhe des Dorfes -

da möchte er durchatmen, auftanken.

Sein schlichtes Haus steht ein wenig abseits der Hauptstraße, im Garten dahinter der optisch eindrucksvolle Riesenschierling und im Gebäude hat der Hausherr kleine bauliche Besonderheiten wirkungsvoll in Szene gesetzt.

Zwischen Büchern, Regalen, einem Schreibtisch auf dem Sessel eine zierliche, schwarze Katze;

Haustier oder inspirativer Freund?

Der Mann mit dem hellen Lockenkopf hält nichts von einsamen Monologen und das tut wohl. Er stopft seine Pfeife, erzählt vom Dorf, seinen Bewohnern und es ist unschwer zu spüren, daß er sie mag.

Ihre Beschwernisse sind irgendwie auch seine, er artikuliert sie engagiert und das ist gut für den Ort -

nicht nur für diesen.