Wenn die Linden blüh 'n
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Komm in die Eitel, wenn die Linden blüh'n, |
wenn jeder Fels bedeckt ist mit des Sommers Blüten, |
und Menschen ihren Rechen durch das Duftheu zieh'n. - |
Auch Deinen Schlaf wird dieses Land behüten.
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Laß Dich nur fallen in das Gras beim Tann, |
am Mittag, wenn die sanften, kühlen Lüfte wehen. |
Hier gibt es keine Geisterwelt, hier wohnt kein Pan. |
Von einem heil'gen Kreuz kannst Du zum ändern sehen.
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Nur kleines Volk folgt Dir in Deinen Traum, |
die Hummeln brummein schwer in gold'nen Ginsterbüsche |
eintönig wühlen Bienen in dem Klee-Geschaum |
und Vögel zwitschern leise von gedeckten Tischen.
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Sanft wirst gehalten Du vom Urgestein. |
Schlaf auf so altem Boden heißt: Die Seele finden; |
seit allen Zeiten wärmte ihn der Sonne Schein... |
komm in die Eifel in der Blütenzeit der Linden! |
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Christa Feltgen, Steffeln