Kleine Chronik einer Heiligen

Hans Mühlhaus, Darscheid

 

St. Brigida aus Irland (6. Jh.) ist für Hörscheid, das bis 1803 zur Diözese Köln gehörte, zur Schutzheiligen ernannt worden. Die Brigidenkapelle in Hörscheid wird im 17. Jh. erwähnt - am Brigidenaltar steht die Zahl 1738. 

Auf seiner Mitte erhebt sich, von Künstlerhand in Holz geschnitten, St. Brigida im Gewand der Äbtissin mit geöffneten Händen, denn die »Bormhörzigkeit« war ihre große Tugend. Zu ihren Füßen liegt eine Kuh und am Kirmestag, jedes Jahr am 1. Februar, wird Brigidenwasser für die Segnung des Viehs geweiht, denn »Brigida hat der Kuh Gewalt«. Der leibeigenen Mutter, einer Kuhmagd, war St. Brigida mehr zugetan, als ihrem fürstlichen Vater. Viele Legenden berichten darüber (siehe Bibliothek in Maria Laach).

Irländische Mönche brachten Reliquien der heiligen Klosterfrau Brigida nach Köln zur Kirche Groß-Sankt Martin. Von hier aus kam die Brigidenverehrung in die Eifel, auch nach Hörscheid, das heute eine Filiale von Darscheid ist und zur Diözese Trier gehört. 

Die Insignien auf der Eingangstür der Hörscheider Kapelle weisen darauf hin, daß St. Brigida hier das Patronat übernommen hat. Als Äbtissin trug sie den Krumstab. In ihrem Herzen brannte das Feuer der barmherzigen Liebe. Die Krone der Heiligen ist ihr göttlicher Lohn. Der Entwurf entstand in der damals noch bestehenden Volksschule in Darscheid.