Unser gute Hahn

Es war im Hochsommer, ein heißer schwüler Tag. Ein schweres Gewitter tobte draußen, mit Sturm und Hagelschauer. Unsere Hühner mußten durch einen langen Lauf, um in ihren Stall zu kommen. Wir waren in der Wohnküche und sahen den Hagel herunterprasseln. Die Tür stand auf, zwei Stufen führen ins Wohnzimmer. Da kam unser Hahn pudelnaß, hüpfte die Stufen hoch, mit ein paar Schritten stand der vor uns. Ich lachte: »Wat wel da Honn dan bei os hei un da Kech?«. Mein Mann sagte: »Da wel os eppes son«. »Jo, wat wel da Honn os dan son?« »Doch Anni, da wel os eppes son.« »Gok, gok, gok«, schaute eins nach dem anderen an, gok, gok, gok, drehte sich um und hüpfte ein Stufen wieder runter. Schaute nochmal zurück und ging zur Tür hinaus. Ja, das war doch sonderbar. Lachend ging ich nach und sieh da, er ging am Stall vorbei zum Hühnerlauf, der in etwa 20 Meter zur Wiese führte. Der schwere Sturm hatte den Draht an einer Stelle ganz zu Boden gedrückt und seine Hühnerschar konnte nicht in den schützenden Stall. »Der Honn... klor erkannt, su en Honn hot och vill Verstand.« »Er woßt jenau, dat mia seine Biljaren helfen dieten!«

Änni Steffes, Mückeln