Taktschlagen allein genügt nicht

Paul Mathey erhielt Bundesehrenmedaille in Gold -

hohe Auszeichnung für ein Leben im Dienste der Musik

Klaus Hein,Daun

Es ist mir eine große Freude und angenehme Aufgabe, meinem langjährigen Kollegen, dem Vorsitzenden des Kreismusikverbandes, Paul Mathey, sein vielfältiges Wirken nachzuzeichnen, das die seltene Verleihung dieser hohen Auszeichnung rechtfertigt. Mit dem knappen Satz - ein Leben im Dienste der Musik - wird man der umfassenden Tätigkeit dieses einmaligen Mannes spontan gerecht.

1922 in Dreis geboren, entstammt er einer alten Eifeler Bauernfamilie. Aus diesem Lebenskreis bezog Paul Mathey seine musischen Impulse, und bereits sehr früh entdeckte man die musikalische Begabung des Jungen, so dass mit 12 Jahren schon eine Unterrichtung am Akkordeon begann. Seiner Neigung zum Instrument entsprechend folgten dann Unterweisungen für Zitter, Mandoline und Blockflöte. Wer weiß, welche Entwicklung diese musikalische Laufbahn genommen hätte, wenn nicht Krieg und die Verpflichtung, für den gefallenen Bruder den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern weiterzuführen, den Lebensweg bestimmt hätten. Seiner engeren Heimat kam es zugute; zunächst engagierte sich Paul Mathey auf seine Weise, gründete eine 3-Mann-Tanz-Kapelle, trat bereits 1952 dem Musikverein Dreis als aktives Mitglied bei, und wen wundert's, dass er bereits 1958 dessen Dirigent wurde, bis 1981 diese wichtige Schlüsselposition inne hatte. Solche Herausforderung allein genügte ihm nicht, er gründete den Mädel-Fanfarenzug Dreis, dirigierte in den Nachbargemeinden den Musikverein Heyroth-Niederehe, den Fanfarenzug Üxheim-Ahütte. Darüber hinaus war er auch zeitweilig Vorsitzender seines Heimatvereins. Ich erwähne diese Tatsache bewusst, um seine planerischen und organisatorischen Fähigkeiten als Kreisvorsitzender und den sich anschließenden Funktionen insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung deutlich zu machen.

 

 

Paul Mathey, ein Mann von enormen Fleiß, mit Initiative, Sachverstand und großem Einfühlungsvermögen hat es geschafft, in annähernd 20jähriger Tätigkeit als Kreisvorsitzender die musizierenden Vereine im Landkreis Daun zu einigen und sie unter dem Dach des Kreismusikverbandes zur großen Gemeinschaft zu integrieren. Heute gehören dem Verband 42 Vereine an, die Zahl der aktiven Musiker beträgt 1500 und besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass 1/3 der Mitglieder unter 18 Jahren ist. Paul Mathey hat einen wesentlichen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in die Aus- und Fortbildung der Jungmusiker gesetzt. Sein

großes Anliegen, die Nachwuchsförderung für die Vereine machte er bereits 1976 durch die Gründung einer Jugendorganisation innerhalb des Kreismusikverbandes deutlich. Bei seiner Abschiedsfeier anlässlich des 70. Geburtstages konnte man sich vom jahrzehntelangen Bemühen um Ausbildung und musikalische Qualität überzeugen. Ein großes Jugendorchester des Kreismusikverbandes war eigens zusammengestellt  worden, um diesen erlebnisreichen Abend für ihn zu gestalten. Der Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, Dr. Groß, versicherte in seiner Laudatio, das "Geburtstagskind" sei mit der Musik und in der Mitte des Nachwuchses jung geblieben. habe mit ganzer Kraft gewissenhaft auf den Erfolg hingearbeitet und beim Bemühen die Jugend gleichzeitig geschickt taktiert, um diese für die Musik zu begeistern. Paul Mathey hat sich um das Musikwesen verdient gemacht und wesentlich zur kulturellen Entfaltung in unseren Dörfern und Gemeinden beigetragen. Die vielen Gratulanten hatten nur einen Wunsch, dass es ihm noch viele Jahre vergönnt bleibe, in Gesundheit und geistiger Frische aus der Saat eines langen Lebens für die Musik Früchte zu ernten. Eine Kostprobe erhielt er bereits zum Abschluss der Ehrung durch den Musikbeitrag »Viva la Musica« des Jugendorchesters.

Ich möchte ein Zitat von Johann Wolfgang Goethe anfügen: »Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch genannt zu werden; wer sie liebt, ist ein halber Mensch; wer sie aber treibt, der ist ein ganzer Mensch.« Paul Mathey hat durch sein langjähriges Wirken mitgeholfen, die Ideale und Ziele des Musikschaffens zu verwirklichen und ist Vorbild geworden. Für das langjährige gute Zusammenwirken zwischen Sängerkreis Vulkaneifel und dem Musikverband danke ich und wünsche

ad multos annos.