Neue Bürgerhäuser

in der Verbandsgemeinde Gerolstein

Karl Servatius, Gerolstein

 

Mürlenbach

»Was lange währt, wird endlich gut« -

schrieb Ortsbürgermeister Arnold Hetzius in seinem Grußwort zur Einweihung des Bürgerhauses und zeigte die langjährigen Bemühungen auf, die bereits unter seinem Vorgänger Mathias Molitor begonnen wurden. Er bat die Bürger, die Möglichkeiten zu nutzen und das Haus mit Leben zu erfüllen.

Bisher diente das alte Schulgebäude dem Ortsgemeinderat und den örtlichen Vereinen als Übungs- und Besprechungsraum. Der alte Bau war für die Bedürfnisse der über 750 Einwohner großen Gemeinde jedoch wesentlich zu klein.

Bereits im Juli 1987 wurde ein angrenzendes Grundstück von der Kirchengemeinde erworben; hier sollte ein Anbau entstehen, der das bisherige Haus in die Konzeption einbezog.

Architekt Hans Heinen aus Birresborn erhielt den Planungsauftrag.

Um die Finanzierung zu sichern, wurde das neuere, inzwischen aber auch schon leerstehende Schulgebäude an der Burg verkauft. Das Land gewährte einen Zuschuß aus dem Investitionsstock über 450000 DM, so daß im Oktober 1990 mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Richtfest wurde dann im Februar 1991 gefeiert. Architekt Heinen sorgte als Bauleiter für einen reibungslosen Ablauf der Bauphase, an der 22 Firmen beteiligt waren.

Mit tatkräftiger Unterstützung der örtlichen Vereine, einiger Ratsmitglieder und Bürger konnten die Baukosten im Rahmen gehalten werden. Jugendliche erklärten sich spontan bereit, im »Altbau« entsprechende Jugendräume in Eigenleistung herzurichten. Auch die Spielplatzgestaltung erfolgte weitestgehend in Eigenregie.

Das neue Haus ist nicht nur, wie bisher, Sitzungsort für den Ortsgemeinderat, sondern bietet vielfältige Möglichkeiten. Neben einem großen und teilbaren Festsaal für etwa 300 Gäste beherbergt der Gebäudekomplex Räume für Vereine und Gruppen zur Weiterbildung und Unterhaltung. Eine modern eingerichtete Küche bietet auch Möglichkeiten für kleinere Feste und Familienfeiern.

Die reinen Baukosten betrugen 850000 DM. Hinzu kommen die Kosten für Einrichtung, die Außenanlagen mit Kinderspielplatz sowie die Baunebenkosten; insgesamt etwa 1,1 Mio DM. Inzwischen wird das Haus, das sich harmonisch in die Ortsmitte einfügt, rege genutzt und ist aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken. In der Nähe dieses Bürgerhauses wird in Kürze mit den Arbeiten für ein neues Feuerwehrgerätehaus begonnen. Die dazwischenliegenden Wiesengrundstücke wird die Gemeinde ebenfalls erwerben, um dort einen kleinen Park anzulegen, der eine sinnvolle Abrundung für beide Objekte darstellt und für die Ortsgemeinde den Einstieg in die Dorferneuerung bedeutet.

Salm

»Eine Jahrhundertinvestition ihrer Bestimmung übergeben«. So beschrieb die Wochenzeitung »Eifel-Journal« in ihrer Ausgabe vom 15.10.1992 die Einweihungsfeier im Bürgerhaus in Salm. In der Tat ist es die größte Investition, die je in der 400 Einwohner kleinen Gemeinde Salm umgesetzt wurde.

Mit Recht kann die Gemeinde stolz auf ihr neues Bürgerhaus sein, das zum Dorfmittelpunkt geworden ist.

Bereits 1980 wurde die frühere Schule zu einem Gemeindesaal umgebaut. Da dieser Saal für größere Veranstaltungen jedoch zu klein war, griff die Gemeinde dann 1986 beherzt zu, als der Anbau, das frühere Raiffeisen-Warenlager, zum Verkauf anstand und erwarb das Gebäude.

Zielstrebig und beharrlich verfolgte Ortsbürgermeister Mathias Schottes den Wunsch, den gesamten Gebäudekomplex zu einer funktionalen Einheit umzubauen. In Verhandlungen mit der Bundespost und der Volksbank Daun wurde eine Konzeption gefunden, beide Dienstleistungsbetriebe im Gebäude unterzubringen und damit der Gemeinde zu erhalten. 1989 wurde nach langer Diskussion im Ortsgemeinderat beschlossen, die Planungen für einen kompletten Umbau beider Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung Gerolstein zu übertragen.

Hier war es Hans Gerhartz, der mit großem Engagement und viel Gespür für die Gestaltung eine Planung erstellte, die sich harmonisch in das Dorfbild einfügt, allen Beteiligten gefiel und deren Zustimmung fand.

Um beide Gebäude in Hanglage miteinander zu verbinden, wurde ein turmartiger Zwischenbau, der als Haupteingang und Treppenhaus dient, geplant. Bedingt durch die unterschiedlichen Fußbodenhöhen wurden zwei, durch Faltwände abtrennbare Säle geschaffen, die fast 200 Besuchern Platz bieten. Eine großzügig eingerichtete Küche steht allen Vereinen und Bürgern für Veranstaltungen zur Verfügung.

Dank der nachbarschaftlichen Unterstützung konnte in der unteren Geschoßebene ein behindertengerechter Nebeneingang geschaffen werden.

Für die Planung der Außenanlagen zeichnet Landschaftsarchitekt Helmut Ernst aus Trier, der zugleich Dorferneuerungsplaner in Salm ist, verantwortlich.

Nachdem das Land dann auch einen Zuschuß aus dem Dorferneuerungsprogramm von 570000 DM bewilligt hatte, war die Finanzierung der geplanten Baukosten von etwa 1 Mio DM gesichert und mit den Arbeiten konnte im November 1990 begonnen werden.

Um Kosten zu sparen, wurden verschiedene Abbrucharbeiten dankenswerterweise von den örtlichen Vereinen übernommen. Trotz vieler kleiner Probleme, die bei einem solchen Bauvorhaben unvermeidlich sind, zumal es sich um einen Umbau von zwei verschiedenen Gebäuden handelte, konnte im Mai 1991 Richtfest gefeiert werden.

Die feierliche Einweihung und Übergabe erfolgte im Rahmen eines Dorffestes am 10. Oktober 1992.

Bürgerhaus Salm - aus dem Raiffeisenwarenlager wurde ein ansprechendes Haus zur vielseitigen Nutzung.

Ortsbürgermeister Schottes bot in seiner Begrüßungsansprache zur Einweihungsfeier das Haus allen Vereinen und Bürgern zur Nutzung an und hegte den Wunsch, es möge seinen Zweck, nämlich »Haus der Bürger« zu sein, erfüllen.

Duppach

Treffpunkt für Bürger und Vereine

soll das neue Dorfgemeinschaftshaus in Duppach sein.

Als 1962 im Ort eine neue Volksschule mit zwei Klassen gebaut wurde, ahnte noch niemand, daß knapp 17 Jahre später die Schule geschlossen würde.

Seit 1979 fand kein Unterricht mehr statt; danach wurde das Gebäude ohne bauliche Veränderungen als Gemeindehaus genutzt.

Bereits Mitte der 80er Jahre gab es Überlegungen, das Gebäude seiner neuen Funktion entsprechend umzubauen, um eine vielfältige Nutzung zu ermöglichen, zumal erhebliche bauliche Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen anstanden. Die Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung wurde gebeten, erste Entwürfe zu erstellen. Aus Kostengründen scheute man jedoch zunächst vor der Maßnahme zurück. Der Zahn der Zeit nagte aber immer mehr am Gebäude, und so entschloß man sich, den Umbau doch anzugehen.

1990 wurden neue Planungen in Auftrag gegeben. Architektin Rosemarie Bitzigeio vom Planungsbüro Lenz und Partner in Winterspelt schuf dann, aufbauend auf den bisherigen Planvorstellungen, ein Werk, das sich hervorragend in die dörfliche Struktur einpaßt. Der Funktionsbau aus den 60er Jahren, nach städtischem Muster mit riesigen, ungegliederten Fensterbändern hat sich zu einem modernen Dorfgemeinschaftshaus gewandelt; dabei spricht die Fassade durchaus »Duppacher Platt«, wie die Architektin es beschrieb.

Als am 16. März 1992 mit den Arbeiten begonnen und der Bauzeitenplan vorgelegt wurde, der knapp 8 1/2 Monaten vorsah, wollte man im Gemeinderat Gegenwetten abschließen, so unvorstellbar kurz war die Zeit bemessen. In der Folgezeit glich die Baustelle zeitweilig einem Ameisenhaufen. Insgesamt waren 23 Firmen an den Arbeiten beteiligt.

Am 4. Dezember 1992, genau 179 Arbeitstage nach Baubeginn konnte Ortsbürgermeister Theo Wawers die Bürger und Ehrengäste zur Einweihung begrüßen. Neben einem größeren Veranstaltungsraum mit dazugehöriger Küche wurden auch ein Mehrzweck- und Gymnastikraum sowie weitere Nebenräume für Sitzungen und Besprechungen geschaffen. Ein neues Treppenhaus ist bewußt vor das langgestreckte Gebäude gesetzt, um die Fassade zu unterteilen. Für gehbehinderte und ältere Menschen wurde im rückwärtigen Bereich ein weiterer Zugang geschaffen. Die Gesamtkosten belaufensich auf rund 1,3 Mio DM, wovon das Land einen Anteil in Höhe von 385000 DM als Zuschuß aus dem Investitionsstock übernimmt.

Dorfgemeinschaftshaus Duppach - die alte Schule wurde zweckentsprechend neu gestaltet