Neue Gemeindewappen im Kreise Daun

Friedbert Wißkirchen, Daun

 

In den Heimatjahrbüchern 1988, 1989, 1990 und zuletzt 1992 sind die Gemeindewappen aus dem Kreisgebiet vorgestellt worden, die bis zu diesem Zeitpunkt genehmigt waren. Seit 1992 haben zehn weitere Ortsgemeinden ausden Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Kelberg und Obere Kyll die Führung eines eigenen Ortswappens beschlossen.

Die neuen Wappen werden nachstehend vorgestellt.

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Wappenbegründung:

Bereborn (Kelberg)

Von Silber und Blau geteilt; oben 7 (4 : 3) rote Rauten, unten ein silberner Ziehbrunnen.

Bereborn gehörte in der Feudalzeit zur Grafschaft Virneburg. Die Herren von Virneburg führten in ihrem Wappen sieben rote Rauten. Deshalb wurden in dem oberen Wappenteil die roten Rauten aufgenommen. Der Ziehbrunnen im unteren Teil des Wappens soll auf den Ortsnamen hinweisen. In der Mundart bedeutet die Endsilbe »born« -Quelle oder Brunnen.

 

Boxberg (Kelberg)

In Silber ein schrägrechter, blauer Wellenbalken; oben ein rotes Rad, unten ein rotes, schräg aufgerichtetes Schwert.

Der schrägrechte Wellenbalken soll auf die Lieser hinweisen, die in der Gemarkung Boxberg teilweise entspringt. Das rote Rad im oberen Teil versinnbildlicht die Patronin der Kapelle des Ortes, die Hl. Katharina und deutet auf die jahrhundertelange bäuerliche Struktur des Ortes hin. Auf dem heutigen »Schillberg« stand früher ein Galgen. Hier war eine der kurtrierischen Richtstätten im Amt Daun. Das Schwert ist Symbol für die Richtstätte.

 

Brücktal (Kelberg)

In Silber eine blaue Wellenpfahl-deichsel, unten bedeckt von einer gezinnten, einbogigen roten Brücke.

Das Wappen soll als »redendes Wappen« den Ortsnamen symbolisieren. Durch den Ort fließen Nitzbach, Welcherather- und Winsenbach, die durch die blaue Wellenpfahldeichsel dargestellt werden. Eine in früher

 

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Wappenbegründung:

 

 

Zeit bereits vorhandene Brücke hat dem Ort, der bis 1970 »Brück« hieß, seinen Namen gegeben. Die rote Brücke, die die Wellenpfahldeichsel überspannt, steht für den Ortsnamen. Die Zinnen der Brücke weisen darauf hin, daß der Ort im Mittelalter als Erbe der Grafen von Are-Hochstaden zum kurkölnischen Besitz der Nürburg, in der französischen Verwaltungszeit (1797-1815) zur Gemeinde Nürburg gehörte.

 

• Darscheid (Daun)

In Grün ein goldener Schräglinksbalken, belegt mit einer roten Zickzackleiste. Oben ein silbernes Hörn, unten ein schräg aufgerichtetes silbernes Schwert.

Der schrägliegende Balken mit Zickzackleiste ist dem Wappen der Grafen von Manderscheid entnommen, die nach den Weis-tümern des 15. Jahrhunderts in Darscheid einen Dinghof hatten. Das Hörn im oberen Wappenteil symbolisiert den Ortspatron, den Hl. Kornelius. Auf »Thom-men« war eine Richtstätte des Kampbücheier Hochgerichtes. Für die Richtstätte steht das Schwert im unteren Wappenteil.

 

Duppach (Gerolstein)

Durch Wellenschnitt von Gold über Blau geteilt, oben ein wachsender schwarzer, rotbewehrter Löwe, unten zwei silberne Hirschstangen, ein goldenes Kreuz einschließend.

Der Löwe im oberen Wappenteil nimmt Bezug auf die Herren von Blankenheim. Kirchen- und Ortspatron von Duppach ist St. Hubertus, dessen Attribut die Hirschstangen und das goldene Kreuz sind. Der Wellenschnitt symbolisiert die Bachläufe, die den Ort umgeben.

 

Kirchweiler (Daun)

In Grün auf silbernem Dreiberg, darin zwei schräggekreuzte, aufrechte rote Schlüssel, ein silbernes Hochkreuz auf silberner Basaltkuppe.

Das silberne Hochkreuz und die Basaltkuppe stellen das oberhalb des Dorfes stehende Pestkreuz »Auf dem Beuel« dar. Die Landschaft um Kirchweiler wird durch bedeutende vulkanische Erhebungen wie Scharteberg und Ernstberg geprägt. Hierfür ist der Dreiberg ins Wappen aufgenommen worden. Die roten Schlüssel im Dreiberg stehen für den Orts- und Pfarrpatron, den Hl. Petrus.

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Wappenbegründung:

Mosbruch (Kelberg)

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Von Silber und Rot geviert; 1) ein schwarzes Balkenkreuz, 2) ein silberner Äbtissinnenstab, 3) zwei silberne gekreuzte Kerzen, 4) eine rote Raute.

Das schwarze Balkenkreuz verdeutlicht die kirchliche Zugehörigkeit bis 1804 zum Kurfürstentum Köln; die Kurfürsten waren auch Besitzer des Mos-brucher Weihers. Der Äbtissinnenstab versinnbildlicht die Hl. Mechthild, Patronin der Kapelle des Ortsteils Zumried. Der Patron der Kapelle in Mosbruch ist der Hl. Blasius, der mit zwei gekreuzten Kerzen dargestellt wird. In der Feudalzeit gehörte der Ort zur Grafschaft Virneburg. Die rote Raute ist dem Wappen der Grafen von Virneburg entlehnt.

Ormont (Obere Kyll)

Unter goldenem Zackenschildhaupt und über goldenem Bo-genschildfuß (Berg), darin ein roter Drachenkopf, der mit einem roten Kreuzstab bedeckt ist, in Rot fünf (2:1:2) silberne Kugeln, begleitet rechts und links von je einer goldenen Gleve.

Ormont und der Ortsteil Neuenstein gehörten zur Grafschaft Manderscheid; in Anlehnung dieses Wappens wurde das goldene Zackenschildhaupt aufgenommen. Konrad von Schieiden, der Erbauer der Burg Neuenstein, führte in seinem Wappen die goldenen Gleven (Lanzenspitzen). Aus dem Siegel eines Johann von Neuenstein sind die fünf Kugeln entnommen. Der goldene Berg im unteren Teil des Wappens symbolisiert den »Goldberg« und den Ortsnamen, der aus dem lateinischen »ad aureum montem« entstanden ist. Für die Hl. Mar-garetha, die Kirchen- und Ortspatronin, stehen Kreuzstab und Drachen.

Salm (Gerolstein)

Im blauen Schild oben ein rechtsgewendeter silberner Fisch, unten ein goldenes Jagdhorn.

Mit dem Fischsymbol nimmt das Ortswappen Bezug auf den Bach mit Namen »Salm«, der dem Ort auch den Namen gegeben hat. Kirchen- und Ortspatron ist St. Hubertus; sein Attribut ist ein Hift- oder Jagdhorn.

 

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Wappenbegründung:

Ueß (Kelberg)

 

Unter einem durch Zinnenschnitt von Rot und Silber geteilten Wellenschildhaupt in Schwarz wachsend ein silberner Kirchturm mit goldendem Dach.

Ueß gehörte bis 1804 im Kurfürstentum Köln zum Amt Nürburg. Hierfür steht im Schildhaupt der Zinnenschnitt. Der Wellenschnitt zwischen Schildhaupt und unterem Schildteil symbolisiert den Ueßbach. Der 1000jährige romanische Kirchturm erinnert mit den Farben Silber und Schwarz an die ehemals kurkölnische Zugehörigkeit.