Heenisch -ein Getreide aus alter Zeit

Werner Schönhofen, Leutesdorf

 

Ein Korn, das eigentlich gar keines ist, sondern ein Knöterichgewächs, und das fast völlig außer Gebrauch gekommen, ist der Buchweizen. So benannt, weil seine kantigen Körner an die Bucheckern erinnern. In der Eifel wurde er »Heenisch« genannt. Diese Bezeichnung kommt von Heidenkorn. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordchina und Südsibirien, wurde durch Nomaden nach Westen verbreitet, die diese Körner angeblich am Feuer rösteten. Türken und Mongolen brachten sie jedenfalls mit zum Schwarzen Meer. Durch den Seehandel über Venedig und Antwerpen kam sie nach Westeuropa. Sie stammte von den Heiden (Gegensatz: Christen) und war daher das »Heidenkorn«. Zeitweise soll der sogenannte Moorrauch durch ganz Norddeutschland gezogen sein, wenn die Moorvegetation abgebrannt und in die Asche Buchweizen gesät wurde. Die weiße Blüte war im August bei den Imkern eine begehrte Bienenweide. Buchweizenmehl fand in der Küche als Grütze oder zu Pfannkuchen gebacken Verwendung.