Tagesbeginn
Der Tag beginnt ganz leise |
und doch so mächtig stark, |
so daß ich mit ihm treibe |
ins Neue, das ich mag.
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Der Tag fängt an zu atmen, |
und Nebelschwaden ziehen, |
auch ich möcht' nicht mehr warten, |
hab' neue Kraft geliehen.
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Der Tag färbt sich die Kleider |
aus Sonnenstrahlen bunt, |
und ich setz' mich ans Wasser, |
schau froh in jede Stund'.
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Es ist, als ob ich schwimme |
und mit den Fischen tauch' |
in Ungewisse Freiheit |
mein Herz zerspringt im Bauch. |
Sommertag
Blauer Sommerwind wühlt sich durch gelbes |
Kornfeld, |
zerzaust die Früchte in den Ähren, |
streicht sanft den roten Mohn, |
wirbelt, fällt erschöpft auf Gänseblumenköpfe. |
Weiße Margeritten - erschrocken wachgeworden - |
sprühen Blütenblätterduft in grüne Wiesen.
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Bewegungen spiegeln im Schatten der Gräser, |
wilde Bäche plätschern heiße Sehnsucht kühl, |
graue Wolken löschen das Licht der Lilien.
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Feuchtigkeit kriecht herauf, rollt sich in Blätter ein. |
Aus den Himmelstoren kugeln sich nasse Tropfen, |
Blumen schließen ihre Schätze ein, |
warten mit gesunkenen Köpfen auf das Gold |
des Morgens.
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Gabriela Haferkamp, Daun |