Die vier Jahreszeiten

 

Frühling

 

Frühlingshaftes, köstliches Erschauern

Lerchenjubilieren sprengt des Winters Mauern

Schlüsselblumen - Kühe auf der Weide

Ach, ich lieb' sie beide

 

Sommer

 

Helles Gesumme - tiefes Gebrumme

Schwäne im See.

Blühende Rosen - zärtliches Kosen

Wohin ich seh'.

Herbst

 

Vom Baume fällt ein müdes Blatt

und hat

im Lenz so hoffnungsvoll begonnen.

Versonnen

schau ich zu.

Es ist kein Fallen,

mehr ein Schweben

ins neue Leben.

Es wartet nur auf Trost und Ruh,

denn alles kommt und geht

dem Anfang zu.

 

Winter

 

Über weiße Felder weht der Wind.

Geduckt im Schnee die Tannen sind.

In den Häusern ist Stille und Ruh1.

Vom Himmel kommt ein Licht auf uns zu.

Es leuchtet hell in dunkler Nacht

und kündet von einem, der über uns wacht.

                                                                        Anne-Marie Reuter, Bodenbach