Erinnerung an Albert Endres

Peter Jakobs, Simmern

 

Ein Gedenkkreuz zwischen den Ortsteilen Dohm und Lammersdorf zeigts an: 

    Albert Endres 131.12.1983. 

    »Gott sprach das große Amen«.

Zehn Jahre ist es her, auf der Heimfahrt vom Silvestergottesdienst starb an dieser Stelle in seinem Kraftfahrzeug der Organist der Pfarrgemeinde Niederbettingen Albert Endres an Herzversagen. Er war 57 Jahre alt, als er seine Seele in die Hände des Schöpfers zurückgab. Sein Lebensbild war eindeutig geprägt von einer starken Verwurzelung in die Heimat an der Kyll, die ihm Kraft zu einem tiefgläubigen, lebenslustigen und frohen Menschsein verlieh. Schon frühzeitig fühlte er sich zur Musik hingezogen, erblich »belastet« durch Vater Anton. Er verschrieb sich mit Leib und Seele der Kirchenmusik.

Ein Naturtalent war Albert Endres, er hatte Musik weder erlernt noch studiert, aber er beherrschte die Orgel in der großen Pfarrkirche, erwarb sich große Verdienste bei der Verschönerung der Gottesdienste und war an Sonn- und Werktagen da, wenn er gebraucht wurde und seine Zeit es irgendwie zuließ. Organist war Albert Endres »nur« nebenberuflich. Durch ein körperliches Leiden vom aktiven Kriegsdienst freigestellt, arbeitete er nach 1945 für ein Großhandelshaus im Außendienst, besuchte per Fahrrad den festen Kundenstamm bis hin zum ehemaligen Kreis Schleiden. Er war beliebt, wegen seiner Zuverlässigkeit und dem urwüchsigen Humor; nie machte er Zusagen, die er nicht einhalten konnte.

Das TE DEUM am Schluß des Silvestergottesdienstes 1983 in der Pfarrkirche Niederbettingen sollte der Abschied sein, von seiner Kirche, der Orgel, der Gemeinde und nicht zuletzt von der Familie. Ein tiefgläubiger Mensch wurde heim gerufen, Albert Endres bleibt in der Pfarrgemeinde in liebevoller Erinnerung.