Michael Kreis, Gerolstein

Im Dezember 1994 feiern die Bewohner und Mitarbeiter des Wohnheims, der Vorstand der Lebenshilfe und viele Gäste die Einweihung eines Wohnhauses, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum bisherigen Wohnheim gelegen ist. Drei Frauen und vier Männer ziehen an diesem Tag in dieses Haus ein, um sich dort den Freuden und Problemen des Alltags zu stellen. Ein besonderes Ereignis, vor allem deswegen, weil die Bewohner von Anfang an ihre Ideen und Wünsche in dieses Projekt einfließen lassen konnten. So wünschten sich ein Bewohner und seine langjährige Freundin, endlich in ein gemeinsames Zimmer umziehen zu können. Andere plädierten für Einzelzimmer, um sich zurückziehen zu können - all diesen Wünschen konnte in gemeinsamer, partnerschaftlicher Arbeit entsprochen werden. Dazu gehörte jedoch auch, dass die Bewohner je nach Fähigkeiten zu Räumungs- und Renovierungsarbeiten mit herangezogen wurden. Und das taten sie auch mit großer Begeisterung, da dieses Haus ja »ihr Zuhause« werden sollte. Die Blasen an den Händen beim Abschliff der alten Holzdielen wurden nicht gezählt, es waren aber einige.

Gerade durch solche intensive Zusammenarbeit zwischen Bewohnern, Mitarbeitern und dem Vorstand gelang es, so ein Traumhaus zu erstellen.

Ein besonderes Dankeschön möchten wir dem Vorstand der Lebenshilfe, dem Architekten Paul Lennartz, den am Umbau beteiligten Firmen sowie den Stellen, die uns ideell und finanziell unterstützt haben, zukommen lassen. Wie der Vorsitzende der Lebenshilfe KV Daun, Herr K.-P. Metzger, in seiner Festansprache sagte, bedarf es auch weiterhin größter Anstrengungen, um behinderten Menschen geeignete Wohnmöglichkeiten zu beschaffen. Seit einigen Monaten leben die Bewohner nun im neuen Heim, und es zeigt sich an vielen Kleinigkeiten, dass sie sich wohlfühlen. Ob Schwimmen, Kegeln oder Radfahren - in diesem Haus ist immer was los. Gemütliches Zusammensein und Feste feiern, aber auch das Ringen um Lösungen für Probleme, all dies gehört zum Lebensalltag der Bewohner und Mitarbeiter.