Das Biehldchen

Annette Thewes, Birresborn

Verlässt man den Ort Birresborn in Richtung Mürlenbach, fällt nach wenigen hundert Metern auf der rechten Fahrbahnseite ein kleines schmuckes Bauwerk auf. Wer diese Strecke schon einmal gefahren ist, wird wissen, worum es sich handelt.

Das Kapellchen, von den Birresbornern »Biehldchen« genannt, wurde 1906 von Pastor Johanny gebaut. Er war von 1896-1927 in Birresborn tätig, starb 1935 und wurde hier begraben. Er litt an einem schweren Augenleiden. Aus Dankbarkeit für seine Heilung errichtete er die Kapelle, die der Grotte von Lourdes nachgebaut ist.

Täglich wird dieser Ort von Wanderern, Vorbeifahrenden und von den hiesigen Bewohnern aufgesucht. Jeder trägt sein Anliegen zur Muttergottes und manchmal kommen die Menschen sogar in Prozessionen, um für Schwerkranke, Verstorbene oder um Frieden zu beten.

Zu Beginn der 90er Jahre wurde extra der Bürgersteig aus Birresborn heraus erweitert. Aus Dankbarkeit für die Hilfe der heiligen Jungfrau sind in der Kapelle schon einige Dankestafeln angebracht! Viele stellen auch Kerzen auf, wenn sie beten kommen. Lohnenswert ist ein Besuch allein schon wegen des schönen Blumenschmucks, der täglich von Mariechen Poppelreiter gepflegt und erneuert wird. Jeden Tag geht sie zum Biehldchen, um nach dem Rechten zu sehen. Besonders an hohen kirchlichen Feiertagen ist das mit prächtigen Blumen und Kerzen geschmückte Häuschen eine wahre Augenweide. Wer schon einmal ein Buch über Lourdes gelesen oder einen Film darüber gesehen hat, wird vom Anblick der Muttergottes in der Grotte so fasziniert sein, dass er nicht merkt, nur in einem kleinen Kapellchen in der Eifel zu stehen!

Der Nohner Wasserfall

Er ist beinahe ein Naturdenkmal, der Nohner Wasserfall, entstanden beim Bau der Eisenbahnstrecke Dümpelfeld-Jünkerath in den Jahren 1909/12, im heutigen Naturschutzgebiet zwischen Nohner Mühle und der Burgruine Dreimühlen liegend.

Damals wurde oberhalb des Bahngleises Quellwasser zusammengefasst und unter dem Bahndamm hindurch über einen Kalkfelsen in den Ahbach abgeleitet.

Der Felsen ist von Moosen, Flechten und Algen überwuchert, die Kalkstoffe aus dem überströmenden Wasser saugen und sich dadurch verhärten. Die Felszunge wächst auf diese Weise jährlich um mehrere Zentimeter. Der Kalk stammt aus Meeresablagerungen, die sich im erdgeschichtlichen Zeitalter des Mittelalters von vor rund 300 Millionen Jahren gebildet haben.

Zu Beginn der 80er Jahre wurde der obere, überragende Teil des Wasserfalls entfernt, weil man fürchtete, er könne abbrechen. Mittlerweile ist der Eingriff verwachsen und der Wasserfall ist nach wie vor beliebtes und sehenswertes Ausflugsziel.

Annette Thewes, Birresborn