Schöne Dorf kirchen

Die Pfarrkirche »St. Martin« in Nohn

Matthias Thömmes, Philippsheim

Nohn, im äußersten Norden des Kreises Daun, gehörte bis zur Gebietsreform 1969/70 zum Kreis Ahrweiler. Eine Kapelle bestand wahrscheinlich bereits im Jahre 970, für die Bischof Hermann von Samland 1287 einen Altar weihte.

1781 wurde sie wegen Baufälligkeit durch einen einschiffigen Neubau ersetzt. Der anscheinend aus dem 16. Jahrhundert stammende Turm blieb erhalten. Für Planung und Bauleitung gibt das Lagerbuch den Bruder Nick aus

Steinfeld an. Wenn man durch das schön gestaltete neuromanische Portal das Innere der Kirche betritt, fällt sofort die reiche Ausstattung auf.

Der aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende Hochaltar wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert, befindet sich aber heute wieder im Originalzustand. Die Mittelnische mit einem gewellt profilierten Rundbogen wird von zwei glatten, marmorierten Säulen flankiert und zeigt eine Kreuzigungsgruppe. Darüber befindet sich ein rechteckiges Relief der Auferstehung, beidseitig von Pilastern mit Fruchtgehängen gerahmt. Zwei Seitennischen zeigen Darstellungen des Hl. Sebastian und des Hl. Rochus.

Die beiden Seitenaltäre wurden 1783 von dem Schreiner Wilhelm Raskop aus Blankenheim angefertigt und haben mit einem viertelkreisförmigen Grundriss, einer von Pilastern und Säulen flankierten akanthusverzierten Mittelnische und der darüber befindlichen Volutenbekrönung mit Ölbild den gleichen Aufbau.

Der linke Seitenaltar zeigt die Himmelskönigin mit der hl. Ursula und der hl. Katharina sowie den hl. Joseph in der Volutenbekrönung; der rechte Seitenaltar eine Herz-Jesu-Darstellung, flankiert vom hl. Joseph und dem hl. Matthias, darüber als Ölbild die Muttergottes mit Kind.

Die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert ist mit Säulen und Engelsköpfen kunstvoll gestaltet und zeigt Brustbilderreliefs der Evangelisten. Darüber befindet sich der mit einer Volutenbekrönung reich verzierte Schalldeckel.

Neben den Beichtstühlen aus dem 18. Jahrhundert sind die farbigen Glasfenster bemerkenswert. Sie zeigen auf der linken Seite Darstellungen aus dem Leben der hl. Bianca,

Fotos: Ursula Thömmes

Agnes und Ismelda; auf der rechten Seite des sei. Hermann Josef, der hl. Aloisius und Martinus. Erwähnenswert ist auch die Orgel, wenn auch im Pfeifenwerk leider nicht mehr original. Sie wurde wahrscheinlich 1746-1750 von den Gebrüdern Stumm für die Abteikirche St. Matthias in Trier gebaut und kam 1868 nach Mohn.

Hier wurde sie im Laufe der Jahrzehnte klanglich mehrfach verändert. Original geblieben ist das schöne Barockgehäuse mit reichem Akanthusschnitzwerk.

Auffallend im Gotteshaus ist ein schönes Deckengemälde mit der Darstellung des hl. Geistes als Taube.

Literatur und Quellen:

Clemen, Paul: Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, bearbeitet von Joachim Gerhard, Heinrich Neu, Edmund Renard und Albert Verbeek.