Unvergess'ne ferne Heimat
Wenn die Sehnsucht schmerzt mich nach der
Heimat,
deren Bild ich, ach, so lang nicht sah,
tröstet mich ein Lied auf meiner Geige
und der Heimat Bild ist wieder nah,
denn dieses Lied erzählt von Weizenfeldern,
die wie Meereswogen,
hin im Winde gehn,
und es besingt die dunklen Tannenwälder.
Könnt ich eines Tages all das wiederseh'n!
Wenn die Geige singt das Lied der Heimat,
seh ich mich vor meinem Elternhaus,
sitz ich auf der Bank unter der Birke,
ruhe mich vom weiten Wege aus.
Mit trauten Weisen meiner alten Geige
ruf ich leise Vater,
Mutter zu mir her,
und sie umarmen mich, ihren Unvergess'nen,
und ich bleib daheim und lasse sie nicht mehr.
Ach, es ist nur Traum das Bild der Heimat,
von den Eltern und vom Vaterhaus.
Längst weht Wind, wo wir einmal gewesen,
wischt die Pflugschar letzte Spuren aus.
Es weint allein nur unsre alte Birke
ihre Blättertränen,
wie's gewesen ist;
mir bleibt die Sehnsucht und der Mutter Geige
und das Lied, das unsre Heimat nie vergisst.
Wilma Herzog, Gerolstein