Eine Hecke am Wegesrand

Hermann Hens, Kolverath

Am Hang des Hasenstock und der Büschwiesen, am Wege zwischen Kolverath und dem Hurenbüsch, wachsen Feldhecken. Die Natur hat sie gepflanzt; der Mensch hält sie mit der Axt in Grenzen.

Wie schön war sie im Winterkleid, im Rauhreif glitzern die Äste. Verschiedene Sträucher findet man dort. Im Frühling breitet der Weißdorn seine Äste aus, dann folgen Holunder, Schlehengebüsch, zahlreiche Haselsträucher und mitten darin eine junge, knorrige Eiche und der Wildkirschenbaum. Um das Gehölz wuchern wilde Brombeerranken. Unter dem Wildkirschenbaum findet man einen Bildstock. Bildstöcke und Kreuze sind sichtbare, mahnende Zeichen christlichen Glaubens. Sie künden von Unglücks-, Not- und Todesfällen, fordern auf zum Nachdenken, aber noch mehr zu einem stillen Gedenken und Gebet. Sie weisen hin auf religiöses Brauchtum, sei es bei Kreuzwegen und Bittkreuzen, Altar-, Grab- oder Prozessionskreuzen.

Im Sommer ist die Feldhecke voller Leben. Dort findet man den Neuntöter, den brütenden Buchfink und am Boden die Lerche. Überall auf Feld, Wiese und am Bachesrand finden sie Speise und Trank, aber ihr Zuhause ist die Feldhecke.

Gleich am Anfang der Hecken stehen Brennessel, Ehrenpreis und Kohldisteln. Sie locken mit ihrem Duft manche Insekten an und seit Jahren hat der Igel dort ein Zuhause. Er findet genügend Nahrung,' wie Schnecken, Mäuse und Frösche. Unter dem Wurzelwerk des Haselnuß' sowie der Weißdornhecke hat er im Winter sein Quartier. Es stört ihn nicht, wenn der Wildhüter entlang der Hecke seines Weges geht. Wie schön ist es, wenn die Vögel uns mit ihrem Gezwitscher erfreuen und wie nützlich ist der stachelige Ritter.

Drum wollen wir ihren Lebensraum schützen, die Feldhecke erhalten, das heißt, sie sauber halten von Schutt und schützen vor der Unsitte des Abbrennens. Sie gibt den Kleintieren Heimat und der Landschaft ein wertvolles Stück Schönheit.