Pfarrei Sarresdorf - Gerolstein

Liste der Pfarrer bis 1802

Dr. Karl Heinz Theisen. Gmund

Bei Forschungen über das Liebfrauenstift Prüm wurden in den Urkunden und Akten der Abtei Prüm und auch des LiebfrauenStiftes Prüm Namen der Mönche gefunden, die in der klostereigenen Pfarrei Sarresdorf die Seelsorge ausübten. Die hier aufgeführten Daten sind noch nicht alle restlos eindeutig gesichert, da die Angaben über Personen und Jahreszahlen differieren. Die Lebensdaten der Pfarrer

Gerhard (1282)

Er wurde 1282 als Pastor genannt.

Wilhelm (1324)

Er wurde 1324 als Pastor genannt. fLHAK 29 D/9)

F. Heinrich von Hersdorf OSB (1423) Er stammte aus Hersdorf aus einem Ministerialengeschlecht, war ein Bruder des Kanonikers des Liebfrauenstiftes Prüm und 1422 gewählten Dechanten Johann von Hersdorf und Mönch der Abtei Prüm. Im November 1411 wurde er an der Universität Heidelberg für das Kanonische Recht als Priester der Trierer Diözese immatrikuliert (Toepke 1117). 1417 ließ er sich in Köln als Pastor von Weiswampach/Luxemburg an der Universität unter 114/87 einschreiben. 1422 versah er die Funktion eines Dekans in der Abtei. Am 24. November 1423 resignierte er als Pastor in Weiswampach (StA Trier Urk R 13). Zu diesem Zeitpunkt könnte er die Pfarrei Sarresdorf bis zu der Wahl zum Abt im Jahre 1426 übernommen haben. Marx, Geschichte der Pfarreien 5 S. 218 nennt ihn als Pastor in Sarresdorf ohne Jahresangabe. Weitere Forschungen werden erweisen, ob er tatsächlich Pastor in Sarresdorf war. 1431 war er als Abt an der Universität Löwen immatrikuliert (Reusens, Matricule de Louvain l S. 70 Nr. 14). Er starb 1433.

F. Johann von Esch OSB (1426-1432) 1417 wurde er unter 114/88 als Pastor in Judens-dori? (Gondorf? Gondelsheim?) in der Trierer Diözese an der Universität Köln immatrikuliert. Nach Otler (Annalen S. 76) war er bereits 1426 als Mönch der Abtei Prüm Pastor in Sarresdorf. Am 5. Juni 1427 wurde der Vikar (Vizepasfor) Sarresdorf Kustos im Kloster Malmedy (Rep. Germ. = Repertorium Germanicum IV Sp. 1866). Unter dem 2. Oktober 1430 wurde er als Kellner des Klosters Prüm genannt (LHAK 18/260). Nach Marx, Geschichte der Pfarreien 5 S. 218 war Fra-ter Johann von Esch noch 1432 Pastor in Sarresdorf, nach Guilleaume, L'arcbidiacone des Ardennes S. 564 war er 1430 Pastor in Weiswampach. Von 1433-75 war er Abt des Salvalorklosters Prüm. 1465 wurde er als Pastor in Osann genannt (Marx 5 S. 201).

F. Walramus de Wamel OSB (1447) Als Mönch der Abtei Prüm wurde er am 23, Juni 1431 an der Universität Heidelberg immatrikuliert (Toepke l 187). 1447 war er in Sarresdorf Pastor (LHAK=Landeshauptarchiv Koblenz 18/311). Am 8. Juni 1451 wurde er Pastor in der klostereigenen Pfarrei Arnheim/Holland und war es noch 1482.

F. Johann de Bonn a OSB (1459-1461) Er war Mönch der Abtei Prüm und 1450 Rektor ad Sanctum Benedictum in Prüm (Otler f90). 1459 wurde er als Pastor in Sarresdorf genannt, ebenso am 1. 5. und 21.11.1461 (LHAK 18/734; 148/71).

Johann Barbitonser/Bartscherer Er wurde 1483 und am 13.5.1484 als Offiziant in Sarresdorf genannt (LHAK 29A/732), also nicht als Pfarrer im rechtlichen Sinne. 1503 war er Pastor in Daun.

Arnold von Beppingen/Bewingen (1502-1505)

Er wurde 1502-05 als Pastor in Sarresdorf genannt (Marx 5 S. 218). F. Peter van der Hart OSB (1518) Er war Mönch der Abtei Prüm und wurde am 10. März 1518 in einer Urkunde des Liebfrauenstiftes Prüm als Pastor in Sarresdorf genannt (LHAK 158/291 S. 156).

Daniel Faber von Gerhartstein (1524) Er stammte aus Gerolstein (Gerenstein, Gerhartstein), war Priester der Diözese Trier, apostolischer und kaiserlicher Notar. 1524 war er Kirchspielsherr (Plebanus] in Sarresdorf. Am 20. April 1532 wurde er vom Abt für den Altar St. Michael in St. Goar präsentiert, der durch den Tod des Johann Soldan de Welle freigeworden war. Als Notar fungierte er am 4, September 1534. Am 13. Juni 1535 wurde er vom Abt für die Pfarrei Densbom dem Archidiakon präsentiert. Als Altarist des St. Michaelaltares in St. Goar erhielt er vom Abt am 5. August 1535 die Zustimmung zum Tausch. Auf die Pfarrei Densborn resignierte er am 21. Oktober 1541 und wurde vom Abt auf die Pfarrei Pfalzfeld/Hunsrück, die zur Abtei gehörte, nach Verzicht des Peter Multoris de Besslingen präsentiert. 1543/44 war er Pastor in Prüm, d.h. »eingesetzt zur Seelsorge in dem Kollegium Beate Marie Virginia Prüm, frei durch den Tod des Leonard von Berlingen«, wie es in der Urkunde heißt. Der Abt verlieh ihm am 17. Januar 1544 das durch den Tod des Leonard von Berlingen freigewordene Kanonikat, mit dem die Seelsorge in Prüm laut Vertrag verbunden war. Am 22. Juni 1544 wurde er im Generalkapitel in das Kapitel des Liebfrauenstiftes Prüm aufgenommen. Als Kanonikus und Pastor in Prüm war er auf dem Jahrgeding in Giesdorf am 21. Juni 1547 anwesend. Am 18. Januar 1550 war er als Pastor in Prüm bezeugt. Als Notar wurde er am 25. Februar 1551 in einer Kölner Urkunde nachgewiesen. Auf der Bruderschaftsliste war er am 22. Oktober 1551 belegt. Er starb vor dem 23. März 1558. Peter von Besslingen wurde vom Abt auf das freigewordene Kanonikat, mit dem die Seelsorge in Prüm laut Vertrag verbunden war, »iure patrona-tus» dem Kapitel präsentiert,

F. Peter Boulich OSB (1533)

Er war Mönch der Abtei, Pastor in Sarresdorf und

starb als Pastor in Sarresdorf vor dem 11. Mai

1533 <LHAK 18/Akte 2069 S. 24v).

F. Quirinus Schnaphan OSB (1533) Er stammte aus Eupen/Belgien und war Mönch der Abtei Prüm. Am 11. Mai 1533 wurde er vom Abt als Pastor in Sarresdorf dem zuständigen Archidiakon in Bonn der Kölner Diözese präsentiert fLHAK 18/Akte 2069 S. 24v). Am 2. Oktober 1538 wurde er Pastor in Weiswampach/ Luxemburg, nachdem er mit F. Johann de Belva OSB getauscht hatte. Unter dem 6. Juli 1549 wurde er als Pastor in Weiswampach genannt (Schon, Zeittafel Luxemburger Pfarreien S. 40). Er starb vor dem 12. Oktober 1552.

F. Johann de Belva OSB (1542/43)

Er legte 1519 in der Abtei die Profess ab und wurde am 29. März 1535 vom Abt als Pastor in Weiswampach dem Archidiakon der Ardennen in der Lütticher Diözese präsentiert. Am 2. Oktober 1538 tauschte er die Pfarrei mit F. Quirinus Schnaphan OSB gegen die Pfarrei Sarresöorf. Am 17. August 1543 resignierte er auf die Pfarrei Sarresdorf. Unter dem 10. Dezember 1552 wurde er zum 2. Mal Pastor in Weiswampach. Am 18. Juni 1566 resignierte er dort. Er starb 1577.

F. Caspar de Hersei OSB (1543) Er legte 1520 in der Abtei Prüm die Profeß ab. Am 17. Dezember 1529 wurde er als Pastor in Am hei m/Holland (Amheim Urkunden R 1337} und noch am 24. Oktober 1542 (Arnheim Urkunden R1415) genannt. Pastor von Sarresdorf wurde er am 17. August 1543 nach dem Verzicht des Johann de Belva. Wie lange er Pastor in Sarresdorf war, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Später wurde er Abt von Corvey in Niedersachsen.

F. Thilmann a Prumia OSB (1548-1563) Er hieß mit dem Klosternamen Thilmann, mit dem Familiennamen Birthon und stammte aus Prüm. Die Namen Birthon spielten auch eine Rolle im Liebfrauenstift Prüm. Er war zuvor Kustos, Kantor und Novizenmeister im Kloster in Prüm. Am 4. Februar 1548 wurde er als Pastor in Sarresdorf genannt (LHAK 18/Akte 2070). Er resignierte am 14. April 1563 auf die Pfarrei. Am 18, Juni 1566 wurde er Pastor in Weiswampach (LHAK 18/Akte 2070). Er starb 1577.

F. Peter Stoesser OSB (1563-1571} Er stammte aus Güsten. In der Abtei hatte er das Amt des Priors, des Stellvertreters des Abtes inne. Am 14. April 1563 wurde er Pastor in Sarresdorf nach dem Verzicht des F. Thilmann Birthon OSB (LHAK 18/Akte 2070) und blieb es bis 1570. In den Wirren der Reformation fiel er vom katholischen Glauben ab, wurde der Sodomie und des Konkubinats bezichtigt und galt seit 1571 als lutherischer Prediger in Üxheim, einer klostereigenen Pfarrei von St. Maximin in Trier, 1577 (Günther, Schleidener Tal S. 160), 1585 (Fa-britius, Atlas, Erläuterungen V, 2 S. 560) genannt.

Peter Cullener (1573)

Am 20. April 1573 unterschrieb er als Pastor von Sarresdorf auf dem Kapitel der Pastoren der Christianität der Eifel in Blankenheim (Blatteau, Statuta Synodalia 2 S. 245).

 Johann von Lissendorf/1580?) Er wurde 1580 zum Pastor in Sarresdorf präsentiert (Marx, Geschichte der Pfarreien 5 S. 218).

Peter Cullener/Culnerus (1600-1629)

Er wurde 1578 zum Baccalarius artium an der Universität Trier promoviert. Nach Marx 5 S. 218 war er von 1600 bis 1629 Pfarrer in Sarresdorf/Gerolstein.

Jacob Crodorf (1630-1637) 1630 für die Pfarrei als Pfarrer präsentiert, am 16. April 1633 urkundlich bezeugt, blieb bis 1637 Pastor.

Peter Faber (1637-1674) Er stammle aus Lünebach. 1637 als Pastor nachgewiesen (Krudewig IV 2 S. 118). Eramtete bis 1674 (Marx 5 S. 218).

Valentin Georgii (1674-1707) Er stammte aus Schönecken. 1668 wurde er zum Baccalarius und 1669 zum Magister artium an der Universität Trier promoviert. Am 20. Dezember 1671 wurde er zum Subdiakon auf den Titel der Vikarie in Dohm geweiht. Die Priesterweihe empfing er am 10. März 1672. 1674 und 1676 wurde er für Sarresdorf approbiert (Weltklerus Köln G 120). Er resignierte auf die Pfarrei am 20. Juni 1707. Am 26. Juni 1716 wohnte er noch in Sarresdorf und wurde von Cosmas Knauf, De-fensio.. S. 163 als Zeuge herangezogen. Erstarb am 31. Dezember 1733 (WK=Weltklerus Köln G 120).

Michael Claus (1707-1715) Er wurde am 14. November 1682 in Sarresdorf geboren. 1701 wurde er zum Baccalarius und 1702 zum Magister artium an der Universität Trier promoviert. Am 27. Februar 1706 wurde er zum Subdiakon auf den Titel der Filiale Dohm nach Tod von Johann Tarmus geweiht. Die Priesterweihe erhielt er am 18. September 1706. Am 21. Juli 1707 wurde er Pastor in Sarresdorf, am

27. Mai 1715 Pastor in Blankenheim. Er starb am

28. Oktober 1727 als Pastor in Blankenheim (Weltklerus Köln C187).

Matthias Bernardi (1716-17601) Am 2. Februar 1691 wurdeerinLenerath, Pfarrei Lissendorf, geboren. 1710 wurde er zum Baccalarius und 1711 zum Magisterartium an der Universität Trier promoviert. Die Subdiakonatsweihe empfing er am 22. September 1714 auf einen Titel der Pfarrei Lissendorf. Am 15. Juni 1715 wurde ihm in Köln die Priesterweihe erteilt. Unter dem 13, Mai 1716 war er als Vikar des Hl. Geist Altares in Münstermaifeld nachgewiesen (LHAK 144/1339). Am 14. Oktober 1716 wurde er Pastor in Sarresdorf. Er starb am 12. Januar 1760 (WK Köln B 470).

Matthias Bernardi (1760-17631)

Er wurde am 29. August 1726 in Pelm als Sohn der Eheleute Schöffe Thomas und Maria Magdalena Spoor geboren. Am 6. März wurde er zum Subdiakon und am 18 September 1751 zum Priester geweiht. 1754 war er Hauskaplan und Kaplan in Pelm. Am 21. Januar 1760 wurde er Pastor in Sarresdorf. Er starb am 11. Mai 1763 (WK Köln B 469).

Apollinaris Lagrange (1763-17861) Er wurde 1704 in Prüm geboren, erhielt am 29. Mai 1728 die Tonsur, am 8. April die niederen Weihen, am 23. September 1730 die Subdiakonatsweihe auf den Titel der Frühmesserei in Wallersheim, die Diakonats- am 17. Februar und die Priesterweihe am 19. Mai 1731. Dann war er Vikar in Laufeld/Manderscheid. Am 28. März 1743 wurde er als Pastor in Roth genannt. Am 11, Mai 1763 wurde er Pastor in Sarresdorf. Dem Nikolaushospital des Liebfrauenstiftes in Prüm machte er eine Armenstiftung. Er starb am 17. Juni 1786 (WK Köln L 11).

Benedikt Anton Ernst (1786-1795) Er stammte aus Bernkastei. 1764 wurde er zum Baccalarius artium der Universität Trier promoviert. Am 31. Mai 1765 erhielt er die Tonsur und die vier niederen Weihen, am 20. September empfing er die Subdiakonats- auf den Titel ad congruam in Niederdouven und am 20. Dezember 1766 die Diakonatsweihe. Die Priesterweihe wurde ihm am 14. März 1767 gespendet. 1786 wurde er Pastor in Sarresdorf. Am 2. August 1795 tauschte er die Pastorei Sarresdorf mit einem Benefizium in Auel der Pfarrei Steffeln mit Johann Mergen. Er starb am 21. September 1795.

Johann Mergen (1795-1803) Er wurde am 19. Februar 1748 in Pelm als Sohn der Eheleute Matthias und A.C. Mergen geboren. Am 14. April 1771 wurde er auf einen Weihetitel, den die Gemeinde Pelm und Freunde gestellt hatten, zum Subdiakon geweiht. Die Priesterweihe empfing er am 23. Juni 1771. Am 20. Juni 1771 wurde er bereits Kaplan in Sarresdorf. 1777 war er Vikar in Pelm. Am 7. Juni 1779 übernahm er ein Benefizium in Auel Pfarrei Steffeln und tauschte es am 2. August 1795 gegen die Pfarrei Sarresdorf mit Benedikt Anton Ernst (Weltklerus Köln M 362). 1803 wurde er Sukkursalpfarrer in Gillenfeld, am 12. Februar 1812 Pastor in Neun-kirchen/Daun, arn 20. Juli 1820 Benefiziat in Auel. Er starb am 31. Dezember 1828.