Small Talk

Regina Zenzen, Jahrgangsstufe 9 TMG.Daun

Die Tür ging auf. Christian, der bis eben noch absichtslos aus dem Fenster geschaut hatte, blickte überrascht auf. Ein dunkelhäutiger Junge schob sich durch die Tür ins Eisenbahnabteil.

»Ist noch Platz frei bei Dir?" fragte er mit ausländischem Akzent.

"Sicher." Christian rückte ein Stück zur Seite, um dem Jungen Platz zu machen. »Ich heiße Akim.« Der Junge lächelte ihn freundlich an.

»Hi. Ich bin Christian.« "Hallo Christian. Wohin fährst Du? Ich fahre nach Dortmund. Meine Tante besuchen. Ich bin sehr aufgeregt schon.» »Oh, ich fahre auch nach Dortmund. Ich wohne nämlich da, ich war nur die letzten drei Wochen bei meiner Oma in Harnburg.« »Ach so. Maja, dann wir können zusammen fahren.« Akim hatte seine Butterdose ausgepackt. »Willst Du auch etwas essen?» fragte er Christian. »Ja gerne«. Akim brach sein Brot in zwei Teile und gab Christian eine Hälfte und einen Apfel.

"Wie alt bist Du eigentlich?», fragte Christian kauend.

"Ich bin 12«. »Ich bin 13«. »Und magst Du Fußball?" erkundigte sich Akim. »Oh jal Ich spiele in der C-Jugend in Dortmund. Weißt Du, wir haben in dieser Saison noch kein Spiel verloren." Christian war in seinem Element: Fußball.

Akim blickte traurig zu Boden. »Ich würde auch gern spielen in Verein, aber ich habe Angst, dass sie mich nicht wollen. Ich bin Türke.« "Ach, Quatsch!» entgegnete Christian. Wen interessiert schon die Haut...» In diesem Moment ging die Tür erneut auf, und ein rotblondes Mädchen betrat das Abteil. "Bei euch ist sicher noch ein Platz frei», ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sie sich auf einen freien Sitz fallen und ihren Koffer schwungvoll auf Christians großen Zeh. "Also, ich bin Corinna, ihr könnt mich ruhig duzen, denn ich bin erst neunzehn. Und wer seid ihr?«

Die Jungen waren ziemlich überwältigt von diesem außerordentlich hübschen Mädchen. Christian fing sich als erster. Er blickte Corinna in die Augen und sagte, wobei er seine Stimme mindestens eine Oktave tiefer anlegte: »Hallo. Ich bin Christian.« Er zögerte eine Sekunde, dann fügte er selbstbewusst hinzu, »und ich bin siebzehn Jahre alt."

Das Mädchen schaute ihn etwas ungläubig an. Akim wandte überrascht den Kopf: "Warum lügst Du denn?"

»Halt's Maul- zischte Christian ihn an. "Aber...»

"Halt's Maul, hab' ich gesagt!" Christian blickte Akim feindselig an. Dieser sprang erbost auf: "Corinna, glaube nicht ihm! Er ist erst 13.« Nun sprang auch Christian auf. Zornesröte war ihm ins Gesicht gestiegen.

»Was hast Du da gesagt, Du kleiner, dreckiger Türke!!!"

"Du bist doch erst 13! Du Lügner!!« »Oh! Ich lass' mich nicht von einem Türkenschwein, von einem Ausländer, der uns Deutschen nur auf der Tasche liegt, von so einem Arsch lass' ich mich nicht Lügner nennen! Ich glaube, ich muss Dir mal einen kleinen Denkzettel verpassen!«

Er holte mit der geballten Faust aus und... »Stop it you stupid idiot". Corinna sprang wütend dazwischen.

»How could you do? We in England...eh ah! You are a foul! Blödmann!" Christian starrte sie an, dann blickte er wieder auf Akirn. Langsam wurde ihm bewusst, was er getan hatte. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Christian schnappte sich sein Gepäck und rannte aus dem Abteil.