Denkmäler der Gemeinde Esch

Peter Metzen. Esch

Mündliche Überlieferungen, historische Schriften und bilder vermitteln uns Einsicht in vergangene Jahrhunderte. Ganz besonders aber sind Denkmäler stumme Zeugen, die Verborgenes über Kulturen und Gebräuche wahrheitsgetreu an den Tag bringen.

Afelskreuz (Ablaßkreuz)

Weit sichtbar steht das Afelskreuz auf einem Hügel oberhalb des Ortes in Richtung Jünkerath. Schon aus seinem Namen ist der Ursprung des Kreuzes zu erkennen. Es erinnert an eine uralte, unselige Dorfgeschichte. Nach der mündlichen Überlieferung soll es vom damaligen Pfarrer Hilger Hildenbrand um das Jahr 1630 errichtet worden sein als Mahnmal für die Zeiten der Hinrichtungen am Galgen in der nahe gelegenen Flur auf Henkbeuel, den Hexen Verbrennungen, aber auch zum Dank für die Verschonung von der Pest, die vielerorts wütete. Vieles spricht dafür, dass diese Überlieferung den Tatsachen entspricht. Auch die auf dem Kreuz befindlichen Bildwerke deuten darauf hin. Das Afelskreuz ist im Laufe der Jahrhunderte verwittert und stark beschädigt. Sollte es dem drohenden Verfall preisgegeben sein, so würde die Gemeinde um ein wertvolles Denkmal ärmer und eine erinnerungswerte Dorfgeschichte in Vergessenheit geraten.

Wenelskreuz

In einer Waldschneise neben dem Soldatenfriedhof steht das Wenelskreuz. Außer unleserlich gewordenen Schriftzeichen sind der Name »Wendelinus« sowie die Ortsbezeichnung »Feusdorf« und die Jahreszahl "1626« oder »1666« zu erkennen. Der Ortsname »Feusdorf« lässt vermuten, dass dieses Waldstück zur damaligen Zeit zur Gemarkung der Gemeinde Feusdorf gezählt haben könnte und später von der Gemeinde Esch erworben wurde. Dieses Kreuz wird seit unzähligen Jahren von bestimmten Pilgergruppen vom Niederrhein, die zürn Grab des Apostels Matthias nach Trier pilgern, zum Gebet besucht. Da weitere ähnliche Kreuze in der Marschrichtung dieser Pilger zu finden sind, kann es sich nur um ein Wegkreuz zur Orientierung handeln. Bei der jährlichen Fronleichnamsprozession dient das Wenelskreuz, reich geschmückt, zur Erteilung des Segens.

Sühnekreuz auf dem Dorfplatz

Das Kreuz auf dem Dorfplatz wurde Anfang des

19. Jahrhunderts zum Gedenken an die elf aus

Esch verbrannten Hexen errichtet:

Katharina Jonen, Esch, verurteilt und verbrannt

am 15. 7.1608 in Blankenheim.

Herr Pastor Peter Hildebrand, 1630 in Esch,

wahrscheinlich auf einem Felsen auf Horkelstein;

Renisch Hex, 1626 in Esch, Flur Renischkreuz,

wo heute der Hochbehälter steht;

Höhnen Threin, Justen Griet, Hacken Lieth,

Neumann Maria aus Esch, 1630 in Jünkerath

verurteilt und verbrannt.

Steinges Merg, Gilis Peter, Zimmers Grieth aus

Esch, 1631 in Jünkerath, dort wurden sie auch

verurteilt;

Frau Korf aus Esch, 1633, wahrscheinlich in

Stadtkyll, wo sie auch verurteilt wurde.

Kriegerdenkmal

Das im Jahre 1992 neu errichtete Kriegerdenkmal erinnert an die Schrecken der beiden Weltkriege und an 61 uns nahestehenden Mitmenschen aus unserem Ort, die an den Fronten und in der Heimat durch Kriegseinwirkung ihr Leben lassen mussten.

SoIdatenfriedhof

Eine weitere Gedenkstätte ist der Soldatenfriedhof am Waldrand zwischen Esch und Feusdorf. Hier fanden 78 Soldaten bei der Verteidigung unserer Heimat in den Jahren 1944/45 ihre letzte Ruhestätte.

Kreuz am Ortsausgang in Richtung Feusdorf

Etwa 200 Meter vor dem Ortsausgang in Richtung Feusdorf befindet sich ein aus Sandstein gefertigtes Kreuz mit der Inschrift:

Soldatenfriedhof

Kriegerdenkmal

Sühnekreuz                                                Afelskreuz

Wenelskreuz                                                Heiligenhäuschen

 

»EREXIT HENRICUS DAHLEM HONOREM ' DE! ANNO 1720" d. h.: "Errichtet durch Heinrich Dahlem zu Ehren Gottes im Jahre 1720".

Das Heiligenhäuschen

Dicht neben dem Bandst ei n kreuz entstand im Sommer 1883 eine von Peter Reichertz gestiftete kleine Kapelle, das sogenannte Heiligenhäuschen. Ein Zusammenhang mit dem vorstehenden Kreuz ist nicht zu erkennen. Das Heiligenhäuschen ist mit einer Pieta und zwei Heiligenfiguren, der hl. Apollonia und wahrscheinlich dem hl. Johannes ausgestattet. Da der hl. Johannes unter dem Kreuz der schmerzhaften Muttergottes am nächsten stand und er vielfach in der gleichen Haltung dargestellt ist, dürften hier kaum noch Zweifel bestehen. Der Eingang zum Heiligenhäuschen ist mit einem kunstvollen schmiedeeisernen Tor versehen.

Was Herrn Reichertz zu dieser Stiftung veranlasst hatte, ist nicht bekannt. Geschah es aus Not oder Bedrängnis, aus Verehrung oder Dankbarkeit? Da er in nicht allzuferner Vergangenheit in Esch gelebt hat, dürfte der Grund der Stiftung vielleicht einigen Ortsbewohnern mündlich überliefert worden sein. Peter Reichertz war am 23. 9. 1850 in Niederhersdon' bei Schönecken geboren und am 15. 7. 1881 in Esch, wo er bei seiner Schwester Christina Jobelius, geb. Reichertz, im Hause Marien wohnte, gestorben. Er hat durch diese gute Tat die Gemeinde um ein wertvolles Kapellchen bereichert, das Ortsbild verschönert und sich ein ehrenwertes Andenken gesichert. Für die Bevölkerung ist das Heiligenhäuschen als Ort des Gebetes, der Fürbitten und Verehrung von besonderer Bedeutung. Ständiger Blumenschmuck und Kerzenlichter sind ein Beweis vieler Verehrer. An Fronleichnam wird das Heiligenhäuschen reichlich geschmückt und dient als einer der in vier Himmelsrichtungen aufgestellten Altäre, an denen der Segen erteilt wird. Die Dorferneuerung 1992/93 veränderte das Ortsbild so, dass das Heiligenhäuschen nicht mehr recht hinein passte. Eine Renovierung war unumgänglich und der Wunsch vieler Bürger. Hier war es die Frauengemeinschaft, die eine Instandsetzung in die Wege leitete und durch eine Haussammlung ermöglichte. Mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung konnte mit

den Arbeiten begonnen werden. Dabei stellten sich aber bald Mängel ein, wodurch die Fertigstellung verzögert und die Kosten wesentlich erhöht wurden. Nur durch den uneigennützigen Einsatz freiwilliger Helfer, besonders der Frauengemeinschaft, war es möglich, eine umfangreiche Renovierung durchzuführen und die Kosten im Rahmen zu halten. Nun ist es im neuen Glanz samt fachgerechter Aufarbeitung der Innenausstattung zu einem sehenswerten Schmuckstück geworden. Am Sonntag, dem 11. 12. 1994, wurde es unter reger Teilnahme der Ortsbewohner durch Herrn Pastor Mallmann feierlich eingeweiht und seiner zweckdienlichen Bestimmung übergeben. Die Wahrung und Erhaltung unserer Denkmäler und Kreuze, die geschichtlich von unschätzbarem Wert für unsere Gemeinde sind, bleibt unsere Verpflichtung für die kommende Generation.