Herbstnebel

 

Gespenstisch schön stehn alle Bäume,

in Nebel schwarz und grau gehüllt.

Vergessen sind hier alle Träume,

 wovon der helle Tag erfüllt.

Feuchte Schleier dich umwehen,

gehst du erst mal ein kleines Stück.

Kannst ein paar Schritte weit nur sehen,

 und dann siehst du kaum mehr zurück.

Den nächsten Hof kannst du nur ahnen,

verloren taucht er plötzlich auf.

Weiß zieht der Nebel seine Fahnen,

und schleppend geht er seinen Lauf.

Die Kraft der Sonne ist gebannt,

jetzt sitzt der Nebel an der Macht.

Er steht vor dir wie eine Wand

und macht den Tag zur weißen Nacht.

Willst du dich seinem Bann entziehen,

geh nur zurück ins helle Haus.

Hier kannst du seiner Macht entfliehen,

hier schließt du ihn ganz einfach aus,

Ute Zehle, Lehnstedt