Die Pfarrei Esch und ihre Kirche

Peter Metzen. Esch

Im Jahre 1148 ist erstmals die Pfarrei Esch im historischen Archiv des Erzbistums Köln genannt. 1218 ist Esch als Pfarrei in einer Bestätigungsurkunde des Erzbischofs Engelbert von Köln für das Kloster in Niederehe erwähnt und seither häufig als Pfarrei im Eifeldekanat. 1190-1200 wurde eine Kirche gebaut, deren Turm und das hintere Schiff Bestandteile der heutigen Kirche sind. Im 15. Jahrhundert ist das hintere Schiff erweitert und unterhalb des Schiffes ein Vikariehaus, das gleichzeitig als Schule diente, errichtet worden. 1719 war die Kirche in einem guten Zustand, aber zu klein und teilweise feucht. 1746 wurde hinter dem 1736 erbauten Chor für 69 Taler eine Sakristei gebaut, der Fußboden höher gelegt, und um das Mauerwerk vor Feuchtigkeit zu schützen, außerhalb der Kirche Erdreich abgesenkt. Gleichzeitig erhielt die Kirche einen neuen Anstrich. Als sie 1820 anfing baufällig zu werden, sind erforderliche Baumaßnahmen durchgeführt worden.

1904 gründete die Pfarrgemeinde unter Leitung von Pastor Schieben, der auch der Initiator des Bauvorhabens war. einen Bauverein, der 1910 über eine Summe von 13000 Mark verfügte.

Architekt Marx aus Trier lieferte 1910 einen Entwurf zur Erweiterung der Kirche um ein Querschiff und Chor mit einem Kostenaufwand von 27000 Mark für den Bau und 5000 Mark für die Innenausstattung.

Am 13. 6. 1910 wurde der Grundstein gelegt. Schon 1911 war der Bau bis auf die Innenarbeiten fertiggestellt. Unterhalb der Kirche, wo früher das Vikariehaus stand, wurde ein Pfarrsaal eingerichtet. Am 22. 5. 1913 konsekrierte Bischof Korum von Trier die Kirche. Schutzpatron war seit Bestehen der Pfarrei der hl. Petrus. Im Jahre 1672 wurde der 1630 gestiftete' Seitenaltar (heute Hochaltar) dem hl. Medardus geweiht. Seither ist der hl. Medardus Kirchenpatron.

Zur Pfarrei Esch gehörten Glaadt, Sengersdorf, Feusdorf und der Leuterather Hof. 1666 wurde Glaadt mit Sengersdorf selbständige Pfarrei. Bis 1802 gehörte die Pfarrei Esch zum Eifeldekanat der Diözese Köln und .von 1802 an, bedingt durch die französische Besatzung, zur Diözese Trier.

Zur Innenausstattung gehörten im 17. Jahrhundert drei Altäre; der heutige Hochaltar, eine Stiftung aus dem Jahre 1630, der Marienaltar gleichen Alters und der Rochusaltar, später die Kanzel und eine Kommunionbank. Initiator der Altäre und des Ziboriums aus dem Jahre 1623 war Pastor Hilger Hildenbrand. In dieser Zeit waren weder eine Orgel noch ein Harmonium, kein Beichtstuhl und keine Statue in der Kirche. Es läutete nur eine Glocke aus »dem Jahre 1481. 1736 stiftete A. M. Gremer aus Manderscheid eine messingvergoldete Monstranz. 1719 kam eine zweite Glocke hinzu. Wie aus dem Bruderschaftsbuch hervorgeht, sind 1737 beide Glocken umgegossen worden, und zwar die Marienglocke zu 504 Pfund und die Medardusglocke zu 339 Pfund. Ab 1745 konnte durch eine Stiftung erstmals, aber nur an Sonn- und Feiertagen, eine Lampe als »Ewiges Licht« brennen. 1872 wurden beide Glocken zu 547 und 783 Pfund umgegossen. Diese Glocken zogen 1917 in den Krieg. 1907 konnte ein Harmonium beschafft werden und 1911 ein neuer Beichtstuhl. 1921 läuteten wieder zwei Glocken. Diese wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg eingezogen.

Als Ersatz läutete die Hausglocke vom Leuterather Hof. 1922 ließ Pastor Brettnacher die Kirche kunstvoll nach modernem Stil ausmalen und einige Fenster in Buntglas erneuern. 1929 beschaffte Pastor Faber eine Orgel zum Preise von 3000 Mark. Er ließ 1946-47 die Kriegsschäden an der Kirche und am Pfarrhaus beseitigen. Sämtliche Fenster der Kirche wurden in moderner Ausführung in Buntglas erneuert. 1950 ließ er im hinteren Schiff eine Empore für 2100 DM errichten und beschaffte 1952 drei neue Glocken im Gewicht von 8, 11 und 15 Zentnern. 1949 kaufte er eine neue Orgel zum Preise von 9500 DM. Die vorhandene Orgel aus dem Jahre 1929 ging für 4500 DM nach Alendorf.

1970 ließ Pastor Operskalski den Anstrich erneuern, die Kanzel verkleinern, die Kommunionbank entfernen und die Altäre neu aufarbeiten. Zudem beschaffte er den Opfertisch. 1984 wurde die Heizung aus dem Jahre 1911 auf Ölbetrieb umgestellt. 1992-93 ließ Pastor Beissel den Anstrich wieder so herstellen, wie er 1922 zur Ausführung gelangt war und die Empore von 1950 entfernen. 1648 war das Pfarrhaus baufällig. Bis zum Neubau 1772-75 durch Pastor Ph. Ludwig Schnitzler bewohnte der Pfarrer das Vikariehaus, das gleichzeitig Schulhaus war. Da der Schulunterricht, der vom Kaplan durchgeführt wurde, hierdurch in Mitleidenschaft gezogen war, wurde, wo heute das Kriegerdenkmal steht, eine Schule errichtet. Sie wurde 1839 abgerissen und die sogenannte »Al-Schull« nebenan gebaut, die 1947 der Spitzhacke zum Opfer fiel. Ab dem Jahre 1717 übernahm Theodor Berentz als erster weltlicher Lehrer den Schulunterricht. Der Friedhof lag, seitdem die Kirche gebaut war, dicht neben derselben. 1966 wurde ein neuer Friedhof unterhalb der Kirche angelegt und eine Leichenhalle gebaut. Mehr als 800 Jahre trotzte unsere alte, auf Petri-Fels gebaute Kirche Kriegen, Revolutionen, guten und schlechten Jahren. Mit der Zeit schritthaltend wuchs sie, ohne den ursprünglichen Stil preiszugeben, zu einem außergewöhnlichen Schmuckstück. Die uralte Vorgeschichte bleibt trotz Modernisierung der Kirche erkennbar.

Das Gotteshaus als Mittelpunkt des gemeinsamen religiösen Lebens möge auch der nachfolgenden Generation Ansporn sein, nicht nur das harmonische Glockengeläut zu hören, sondern auch die geschaffenen Kulturwerte zu bewahren. So können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Katholische Pfarrkirche Esch, 15. Jahrhundert, mit angebautem Vikariehaus.

Seit 1 470 wirkten folgende

Priester in Eseh:

 

Matthias Buris

1470-1477

 

Johann Stein

1477-1514

 

Konrad von Manderscheid

1514-1522

 

Arnold von Manderscheid

1522-1523

 

Johann Matheier

1523-?

 

Johann von Wiesbaum

? -1543

 

JohannSchynder

1543-?

 

Martin Burchs

? -1 567

 

HilgerTnerscheid

1567-1599

- war verheiratet, hatte 2 Kinder

Michael Halzinger

1599-1611

 

Peter Hildenbrand

1611-1613

- von 1613-1620, Pastor in

Alendorf

 

 

Vertreter wahrscheinlich

 

 

Hilger Hildenbrand

1613-1620

 

Peter Hildenbrand

1620-1623

- 1630 als Hexenmeister ver-

brannt

 

 

Hilger Hildenbrand

1623-1633

 

Siagbert PJtzfeld

1634-1640

 

Jodokus Berend

1640-1647

 

Johann Walmerad

1647-1648

 

Lorenz Sartoris

1648-1659

 

Peter Pfleumer

1659-1702

 

Peter Davipont

1702-1736

 

Ad.-Phl. Hambloch

1736-1771

 

Ph.-Ludw. Schnitzler

1771-1796

- baute 1 772-75 das Pfarrhaus

Joh.-Fr. Heinsoeth

1796-1832

 

Math.-Nik. Lamberty

1833-1853

- in Esch beerdigt

Joh.-Wendl. Heidinger

1853-1856

 

Joh.-Bernh. Becker

1856-1865

 

Michael Enzweiler

1865-1368

 

Edmund Hass

1869-1901

 

Steph Schieben

1903-1914

 

Nik. Brettnacher

1914-1927

 

Adam Faber

30.11.1927 + 1. 6. 1959

 

Ed. Latzke (Vertreter!

1. 6.1959- 1.12.1961

- Pastor von Jünkerath

August Operskalski

1.12.1961 +30.3.1972

in Esch beerdigt

Ed. Latzke

30.3.1972-1980

nur noch ein Pfarrer für die

 

 

Pfarreien Jünkerath,

 

 

Glaadt und Esch

Winfried B eissei

1980+17.6.1992

 

Reinhard Mallmann

1993