Ein Schmuckstück für die Stadt

Dieter Bernardy, Hillesheim

Am Sonntag, den 24. Oktober 1993, am Tage der Verleihung der Stadtrechte an Hillesheim, wurde aus diesem Anlass der von der freiwilligen Feuerwehr in Eigenleistung erbaute Zunftständer offiziell an die Stadt Hillesheim übergeben. In einer kleinen Feierstunde konnte Wehrführer Peter Weyhofen Stadtbürgermeister Hank mit seinen Stadträten, MdB Rauen, Verbandsbürgermeister Ritzen, Abordnungen aus den Hillesheimer Partnerstädten Houffalize (Belgien) und Katzhütte (Thüringen) sowie zahlreiche Besucher begrüßen. Zur Übergabe wurde noch einmal die Entstehungsgeschichte des Zunftständers erläutert.

Als im Jahr 1992 die Idee zur Erbauung eines Zunftbaumes in der freiwilligen Feuerwehr entstand, war man sich sofort im klaren, dass dieses Unterfangen einen enormen Einsatz aller Feuerwehrmänner erfordern würde. Im Frühjahr des Jahres 1993 begannen die technischen und gestalterischen Vorüberlegungen und es reifte bald eine dem Stadtbild angemessene Planung heran. Der Baum sollte jedoch nicht, wie sonst üblich, als Baumstamm mit seitlich auskragenden Armen, sondern als Rohrkonstruktion erstellt werden. Des weiteren sollte diese Konstruktion, bis auf die drei dominierenden Wappen, nämlich des Stadt-, des Verbandsgemeinde- sowie des Feuerwehrwappens, nur zweifarbig, das heißt in Gold und Anthrazit gehalten werden. Um den Bau und die Anbringung der Zunftwappenteller zu finanzieren, sammelten die Feuerwehrleute bei den Hillesheimer Gewerbetreibenden rund 10500 DM Spendenmittel. Die junge Stadt beteiligte sich mit der Übernahme der Restkosten. Mit dieser finanziellen Unterstützung zur Materialbeschaffung und Gestaltung der Wappenteller wurde alsbald in etwa 760 freiwilligen Arbeitsstunden der Feuerwehrkameraden der Zunftständer bis zum Spätsommer fertiggestellt.

Die Standortfrage wurde in Absprache mit der Stadtverwaltung schnell geklärt, denn die Idee zur Schaffung eines zentralen Punktes auf dem Marktplatz an der Kirche durch Aufstellen eines Zunftbaumes war schon in den Anfängen der Stadtsanierung vom Städteplaner Tassilo Sittmann entstanden. Also wurde der Zunftständer dort errichtet und zum Historischen Markt im September 1993 zum ersten Mal der Bevölkerung präsentiert.

Der Zunftständer hat eine Gesamthöhe von rund 16 Meter, an seinen beidseitig bis zu zwei Meter auskragenden Armen sind 40 Zunftwappen angebracht, die die vielzähligen Gewerbe und Zünfte heutiger als auch vergangener, heute nicht mehr in Hillesheim vorhandener Berufe repräsentieren. Die Bedeutung der Wappen sind in den beiliegenden Zeichnungen erläutert. Ein Kranzgebinde, am oberen Drittel des Zunftständers angebracht, wird zu besonderen Anlässen geschmückt. Zur Weihnachts-

 

 

zeit kann eine Lichterkette an den auskragenden Armen angebracht werden. Im Herbst 1993 wurde nachträglich eine Illumination des Zunftständers mittels Leuchtstrahler geschaffen. So bleibt er auch in den Abendstunden eine sichtbare Attraktion in Hillesheim - die gülden glänzende Spitze ist dann bei Dunkelheit schon von weitem zu erkennen.

Stadtbürgermeister Hank nahm das Geschenk gerne an und bedankte sich bei allen Beteiligten für das sehr gelungene und vielbestaunte Objekt. Er bat die Feuerwehrmänner, nun, nach den vielen geleisteten, freiwilligen Stunden, die Arbeit nicht ruhen zu lassen, sondern auch in Zukunft den Zunftständer bei Reparatur- und

Pflegemaßnahmen zu betreuen. Dieses wurde selbstverständlich zugesagt. Mittlerweile kann man, nach den vielen positiven Äußerungen und der Akzeptanz von Einheimischen und Besuchern, ohne Übertreibung von der Schaffung eines weiteren markanten Erkennungszeichens in Hillesheim sprechen. Der Zunftständer dient mittlerweile als Treff- und Ausgangspunkt für Fremdenführungen und Stadtrundgänge sowie Wandertouren auf dem geologischen Lehr- und Wanderpfad. Im Frühjahr 1996 wurden schließlich von der Freiwilligen Feuerwehr beidseitig am Zunftständer Dokumentationstafeln zur Erläuterung der einzelnen Zunft- und Gewerbewappen angebracht.