Eine Dorfschmiede in der Eifel

Willfried Siebiger. Jünkerath

Wer früher in die alte Dorfschmiede kam, um mit dem Meister zu fachsimpeln, der konnte erleben, dass er in eine andere Welt versetzt würde. Der siebzig Jahre alte Schmied wirkte wie ein Mann mittlerer Jahre. Die schwere Arbeit bewältigte er mühelos. Wenn er einen Helfer brauchte, half ihm seine Ehefrau. Er beschlug Pferde, Ochsen und Kühe; fertigte Äxte, Türriegel und -Schlösser, Nägel und Krampen an. Auch versah er Wagen, welche vom Stellmacher kamen, mit Eisenreifen und Beschlag. Aus altem Eisen fertigte er neue nützliche Gegenstände an und brachte landwirtschaftliche Geräte ud Maschinen wieder in Ordnung. Er war für alles zuständig. Wer sollte diesen Mann einmal ersetzen? Ein Nachfolger wurde nicht gefunden, der die schwere Arbeit für wenig Geld machen wollte. Der Schmied und seine Frau hatten in Bescheidenheit ihr Lebensglück gefunden. Es würde zu weit führen, wollte man die Vielseitigkeit einer Schmiede arbeitsmäßig aufzählen. Wer heute handwerklich tätig ist, der vermisst einen solchen Betrieb.

Diese, im Gemälde festgehaltene Schmiede ist -wegen Mangel eines Nachfolgers- geschlossen worden und vom Erben zum Wohnhaus umgebaut.