Neue Gemeindewappen im Kreise Daun

Friedbert Wißkirchen, Daun

In den Heimatjahrbüchern 1988, 1990, 1992 und zuletzt 1994 wurden die Gemeindewappen aus dem Kreisgebiet vorgestellt, die bis zu diesem Zeitpunkt genehmigt waren. Seit 1994 haben neun weitere Ortsgemeinden aus den Verbandsgemeinden Gerolstein und Kelberg die Führung eines eigenen Ortswappens beschlossen. Bis auf wenige Ausnahmen verfügen jetzt alle Ortsgemeinden im Kreis Daun über ein unverwechselbares Symbol für ihren Ort. Die neuen Wappen von Birresborn, Densborn, Drees, Kelberg, Kolverath, Mannebach, Neroth, Reimerath und Sassen werden nachfolgend mit Zeichnung und Beschreibung vorgestellt.

Gemeinde: (Verbandsgemeinde) Birresborn (Gerolstein]

Wappenbeschreibung: In Blau über einem silbernen Dreiberg, darin ein schräglinkes grünes Eichenblatt, ein silberner Springbrunnen mit viergeteiltem Wasserstrahl.

Wappenbegründung: Der Ort ist besonders durch die Mineral- und Heilquellen und den "Birresborner Sprudel" weit über den Kreis Daun hinaus bekannt. Für die Mineralquellen, den Vulkanismus und die Endsilbe »born« (= Quelle) im Ortsnamen wurde der sprudelnde Brunnen ins Wappen aufgenommen. Der Dreiberg im unteren Wappenteil symbolisiert die landschaftliche Umgebung und die vulkanischen Erhebungen, aus denen besonders der Vulkan »Kalem« herausragt. Die waldreiche Gemarkung Birresborns wird durch das Eichenblatt dargestellt.

Gemeinde: Densborn (Gerolstein):

Wappenbeschreibung: Unter rot-silbern durch Zinnenschnitt geteiltem Schildhaupt und über silbernem Schildfuß, darin ein schwarzes Richtrad, in Rot ein schreitender, silbern gekrönter und silbern bewehrter goldener Löwe.

Wappenbegründung: Das Wappen nimmt Bezug auf die ehemalige Burg Densborn. Als Hinweis auf die Burg steht der Zinnenschnitt im oberen Teil des Wappens. Letzter Inhaber der Burg waren die Herren von Anethan, Erbmarschälle von Luxemburg. Sie führten in ihrem Wappen unter anderem einen schreitenden, silbern gekrönten und silbern bewehrten roten Löwen. Er wird in der Mitte des Gemeindewappens wiedergegeben. Bis 1738 war die heilige Katharina über Jahrhunderte hin Kirchen- und Ortspatronin von Densborn. Als Attribut der Hl. Katharina steht das Richtrad im unteren Wappenteil.

Gemeinde: Drees (Kelberg):

Wappenbeschreibung: Durch Zinnenschnitt geteilt von Blau und Silber. Oben ein silberner Brunnen mit geteiltem Wasserstrahl. Unten ein rotes Antoniuskreuz mit zwei Pilgerglöckchen.

Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt weist auf die bis zum Jahre 1794 vorhandene Zugehörigkeit des Ortes zum Kurkölnischen Amt Nürburg hin. Der silberne Brunnen mit geteiltem Wasserstrahl soll den Ortsnamen »Drees« versinnbildlichen. Schon 1222 wird der Ort urkundlich als »Dreyse« erwähnt. Das Wort Drees stammt aus dem Keltischen und bedeutet sprudelnde Quelle. Vulkanische Ursprünge weisen darauf hin, daß eine frühere Mineralquelle dem Ort den Namen gegeben hat. Das Antoniuskreuz mit den Pilgerglöckchen steht für den Ortspatron, den Hl. Antonius.

Gemeinde: Kelberg (Kelberg):

Wappenbeschreibung: In Silber eine von einem blau-silbern verwechselten Wellenbalken überdeckte rote Spitze, dann oben fächerförmig fünf goldene Ähren und unten eine goldene Waage.

Wappenbegründung: Die Ortsgemeinde Kelberg besteht aus den fünf Ortsteilen Kelberg, Hünerbach, Köttelbach, Rothenbach-Meisen-thal und Zermüllen. Der Trierbach, der durch den Wellenbalken symbolisiert wird, berührt alle fünf Gemarkungen der am Fuße des Hoch-kelbergs gelegenen Gemeinde. Für den die Landschaft prägenden 675 Meter hohen Berg wurde die rote Spitze ins Wappen aufgenommen. Die von einem Band umschlungenen goldenen Ähren im oberen Wappenteil stellen die fünf Ortsteile dar. Das Band soll dokumentieren, dass die fünf Orte eine Gemeinde bilden. Das Symbol macht aber auch deutlich, dass die Landwirtschaft über Jahrhunderte die Haupterwerbsgrundlage war. Kelberg war im Mittelalter ein bedeutender Marktori und hatte als einer der Hauptorte im Kurtrierischen Amt Daun ein eigenes Gericht. Die goldene Waage ist Symbol für das Marktwesen und das Hochgericht.

Gemeinde: Kolverath (Kelberg):

Wappenbeschreibung: In Gold eine eingebogene grüne Spitze, darin ein goldenes Rad; vorn eine aufrechte rote Zange, hinten ein fünf-strahliger roter Stern.

Wappenbegründung: Die Zange steht für die Ortspatronin, die Hl. Apollonia. Der rote Stern weist auf den Gründer des 1324 erstmalig erwähnten Hofes Kolverath. Friedrich von Daun, genannt Colver, hin. Er führte in seinem Wappen drei Sterne neben dem Dauner Gitter und hat dem Ort den Namen gegeben. Die einge-schobene Spitze soll den Hochkelberg symbolisieren, auf dem nach der Sage ein goldener Wagen vergraben ist. Hierfür wurde das goldene Wagenrad in den unteren Wappenteil aufgenommen.

Gemeinde: Mannebach (Kelberg):

Wappenbeschreibung: In Gold ein nach oben und nach rechts versetztes, rotes Kreuz, oben links sieben rote Rauten 4 : 3, unten links schwebend ein grüner Palmzweig, gekreuzt von einem grünen Pfeil, begleitet von einem schräglinken, blauen Wellenbalken.

Wappenbegründung: Das rote Kreuz steht für die Zugehörigkeit der Ortsgemeinde zum Bistum Trier. Mit der Darstellung von sieben roten Rauten als Teil des Wappens der Grafen von Virneburg wird auf die Zugehörigkeit des Ortes zur Grafschaft Virneburg hingewiesen. Pfeil und Palmzweig sind zwei Attribute des heiligen Sebastianus, der Schutzpatron der Dorfkapelle von Mannebach ist. Ein blauer Wellenbalken symbolisiert den Bachlauf des »Mannebach" als Ursprung für die Namensgebung des Ortes.

Gemeinde: Neroth (Gerolstein):

Wappenbeschreibung: Zwischen einem durch Zinnenschnitt von Gold und Rot geteilten Schildhaupt und einem grünen Fünfberg, darin eine silberne Mausefalle, in Gold eine rote Waage.

Wappenbegründung: Der gold-rote Zinnenschnitt im Schildhaupt symbolisiert die von Johann von Böhmen errichtete Burg auf dem »Nerother Kopf«. Die Waage steht für das Nerother Hochgericht. 1677 werden als gemeinsame Gerichtsherren Graf Nikolaus zu Daun, Haust von Ulmen und Zant von Merl genannt. Fünf markante, vulkanische Erhebungen (Berge) umrahmen den Ort. Aus diesem Grunde wurde der Fünfberg aufgenommen. Die silberne Mausefalle weist auf die Drahtwarenindustrie als Erwerbsgrundlage im 19. Jahrhundert und auf das einmalige Mausefallen-Museum der Gemeinde hin.

Gemeinde: Reimerath (Kelberg):

Wappenbeschreibung: Unter silbernem Schildhaupt mit schwarzem Balken kreuz in Blau ein Kranz goldener Rosen mit silbernen Butzen.

Wappenbegründung: Der Ort Reimerath gehörte bis zum Ende der Feudalzeit um 1800 im Schultheissenamt Welcherath zum Kurfürstentum Köln. Kurköln führte ein schwarzes Balkenkreuz: es ist im Schildhaupt aufgenommen. Kapelle und Ort Reimerath stehen unter dem Patronat der Rosenkranzkönigin. Als Hinweis hierauf ist im unteren Schildteil ein Kranz aus Rosen wiedergegeben.

Gemeinde: Sassen (Kelberg):

Wappenbeschreibung: Unter silbernem Schildhaupt, darin ein durchgehendes, schwarzes Balkenkreuz, in Rot ein silbernes Antoniuskreuz mit zwei daran hängenden silbernen Pilgerglöckchen.

Wappenbegründung: Sassen gehörte bis 1794 im Amt Nürburg zum Kurfürstentum Köln. Im Schildhaupt steht hierfür das schwarze Balkenkreuz. Ortspatron ist der Hl. Antonius. Sein Symbol ist das Antoniuskreuz, hier dargestellt mit anhängenden Pilgerglöckchen.