Mordhügel Nohn

J. Baptist Hölzern, Heyroth

Unweit der Grenze, an der sich der Kreis Daun vom Kreis Ahrweiler verabschiedet, befindet sich an der Straße, die ins Ahrtal führt, eine nicht zu übersehende Bodenerhebung. Noch vor Jahren, ehe orkanartige Stürme die Eifelwälder verwüsteten, umgab und überragte diese ein stolzer Fichtenbestand. Nun ragt der Hügel fast kahl, nur teilweise von wildem Bewuchs umgeben, wie eine überdimensionale Erdwarze aus dem dunklen Waldboden. Mordhügel - dieser Name ist die überlieferte und makabere Bezeichnung für den Ort. Vielleicht gerade deswegen weiß der Volksmund so manche gruselige Erzählung, mit der dieser Hügel umwoben ist. Jedoch die Chronik weiß nur etwas von einer alten römischen Grabstätte zu berichten. Ihre vergilbten Aufzeichnungen- decken sich mit einer aufschlussreichen Ausgrabung, die 1850 von dem damaligen Dechant Hahn durchgeführt wurde. Die Fundgegenstände ließen darauf schließen, dass es sich um ein römisches Fürstengrab handelt.

Zehn Jahre nach dem Tode von Dechant Hahn öffnete man das Grab abermals. In einem Steinsarg wurden eine Aschenurne und ein steinernes kelchartiges Gefäß gefunden, ferner in der Umgebung von Nohn zwei heidnische Gräber entdeckt. Sie waren mit diversen Geräten und Gefäßen ausgestattet. Beim Straßenbau Nohn-Kelberg stieß man am Ortsausgang, Rechert genannt, auf eine riesige Begräbnisstätte.

Seltsamerweise lagen die Skelette der Toten in den mit Steinplatten bedeckten Gräbern entgegen der sonst üblichen Weise alle mit dem Gesicht nach unten. Aber über den Grund dieser Bestattungsart und die Toten schweigt die Chronik. Nur der Volksmund spricht manchmal geheimnisvoll vom Mordhügel.

Quellen: Pfarrchronik Nohn