Vorwort zum Heimatjahrbuch 1998

Unser Heimatjahrbuch begeht in diesem Jahr ein Jubiläum. Das erste »Heimatjahrbuch des Kreises Daun« ist 1973 erschienen - also vor 25 Jahren! Mit der diesjährigen Ausgabe halten Sie, liebe Leserinnen und Leser, daher einen Jubiläumsband in den Händen.

Nach Aussage des damaligen Landrats Martin Urbanus in seinem Vorwort zum Geburtstag sollte dieses Buch »der Grundstock für viele Jahresbände, die alle zusammen ein Dokument unserer Heimat, ihrer Schönheit, ihrer Kultur, des modernen Lebens in Wirtschaft und Verkehr und ein Zeugnis für die Aufgeschlossenheit und Tüchtigkeit ihrer Bewohner bilden«. Die folgenden Bände eines Vierteljahrhunderts bezeugen, daß das Buch den ihm be-

stimmten Zweck erfüllt hat und das gesteckte Ziel schnell erreicht, gehalten und ausgebaut werden konnte. Die Jahrbücher 1973 bis 1980 wurden in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein herausgegeben, der damit einmal mehr unter Beweis gestellt hat, daß er seinen Auftrag, auch durch kulturelle Aktivitäten der Eifel und seiner Bevölkerung zu dienen, ernst nimmt. Seit 1981 erfolgt die Herausgabe in eigener Regie. Auf den aufschlußreichen Artikel »25 Jahre Heimatjahrbuch Landkreis Daun« von Helmut Klassmann sei an dieser Stelle besonders hingewiesen.

Mit einer gewissen Festtagsfreude und den besten Grüße heiße ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Sie unser Heimatjahrbuch bereits kennen oder kennenlernen möchten, zu unserer diesjährigen 25sten Ausgabe sehr herzlich willkommen. Die Beiträge sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, handeln über aktuelle Themen ebenso wie über Geschehnisse vergangener Zeitepochen und sind wegen der übersichtlichen Gestaltung des Buches schnell zu finden. Ein Preisrätsel wartet auf seine Lösung und winkt mit attraktiven Preisen.

Goethe prägte einst den Begriff der »Weltliteratur«, die sich durch die Übersetzungen in alle Sprachen allen Menschen öffnet. Auch jedes Volk hat »seine« Literatur. Wer sich auf bestimmten Gebieten unterrichten will, bedient sich der Fachliteratur. Und wer etwas über seine Heimat und sein unmittelbares Lebensumfeld erfahren will, greift zum Heimatjahrbuch; die Heimatliteratur als Spiegelbild unserer Heimat und deren Geschichte hat also ihren eigenen Stellenwert und macht die Identifikation des einzelnen mit seiner Heimat möglich.

Was bedeutet »Heimat«? Was ist »Heimatliebe«? Was ist »Heimatverbundenheit«? Heimat ist Liebe und Hoffnung, Freude und Sehnsucht, Erinnerung und Verbundenheit mit einem

Fleckchen Erde, mit den Vorfahren, dem Berg, Feld und Wald der heimischen Landschaft. Doch kann der Heimatgedanke nur dann lebendig bleiben, wenn wir ihn wahren und pflegen. Dies soll für uns eine besondere Verpflichtung sein, der wir auch mit dem Heimatjahrbuch Ausdruck geben wollen. Alle heimatlichen Erscheinungen sind gewachsen. Ihre Erfassung führt uns zur Beschäftigung mit der Geschichte, die in der sieht- und greifbaren Heimat einen guten Nährboden findet. Eine Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung liegt in der Förderung des Kulturwillens. Kultur aber ist für uns nur denkbar in der Verknüpfung von Mensch, Landschaft und Tradition und damit in der Gestaltung unseres heimischen Lebens-raLirnes. Deshalb haben wir die Aufgabe, einen berechtigten und wohlverstandenen Stolz auf die Heimat, auf ihre Geschichte, auf ihre Landschaft und ihr Brauchtum zu vermitteln. Dieser Aufgabe soll auch das Heimatjahrbuch dienen. Es soll ein Bekenntnis sein zu unserer Heimat, die wir lieben und achten wollen, und auf die wir zu Recht stolz sind.

Die zahlreichen ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren der letzten 25 Jahren und andere haben das Heimatjahrbuch zu dem gemacht, was es ist. Deshalb möchte ich den Autorinnen und Autoren, den Mitgliedern des Redaktionsaus-

schusses, die alljährlich die Auswahl der Einsendungen treffen und für die Gestaltung verantwortlich sind, dem Eifelverein für die Zusammenarbeit bei den ersten Herausgaben, den Firmen und Geschäften, die mit den Werbeanzeigen den Druck und Vertrieb des Buches zu einem erschwinglichen und stabilen Preis ermöglichen, für ihr Engagement und ihr Mitwirken sehr herzlich danken. In meinen Dank schließe ich auch die Leserinnen und Leser mit ein, die dem Heimatjahrbuch seit vielen Jahren die Treue halten, es annehmen und ihm einen gebührenden Platz im heimischen Bücherregal einräumen.

Möge das Heimatjahrbuch des Kreises Daun auch in den nächsten 25 Jahren und darüber hinaus eine freundliche Annahme finden und vielen interessierten Leserinnen und Lesern eine unerschöpfliche Quelle heimatlicher Literatur sein.

Albert Nell

Landrat des Kreises Daun