»Wir mischen uns ein!«

Aus der Arbeit des Seniorenbeirats

Hans-Martin Stüber, Gerolstein

Seit Ende 1992 besteht der "Seniorenbeirat in der Stadt Gerolstein«. Er wurde durch »Urwahl« auf einer Seniorenversammlung am 9. Dezember 1992 gebildet. Am 18. Januar 1993 trat er zu seiner ersten Sitzung zusammen. Er arbeitet überparteilich und überkonfessionell. Da zu seinen Aktivitäten gelegentlich auch Senioren aus der Verbandsgemeinde Gerolstein eingeladen werden, trägt er den Namen "Seniorenbeirat in der Stadt Gerolstein". Seine Gründung und Satzung wurden vom Gerolsteiner Stadtrat »zustimmend zur Kenntnis genommen«. Er vertritt - wie alle Seniorenbeiräte des Landes - unter dem Motto »Wir mischen uns ein» gegenüber der Stadt Gerolstein und ihren Ortsteilen die Interessen der Senioren über sechzig Jahren. Seit dem 17. November 1994 gehört er als 18. und für lange Zeit einziges Mitglied aus der Eifel dem Landesseniorenrat an. Inzwischen sind die Senioren bei rate des Kreises Bitburg-Prüm und der Stadt Mayen hinzugekommen. Auf den Delegiertenversammlungen werden Fragen der Seniorenarbeit auf Landesebene besprochen und Erfahrungen und Anregungen aus den einzelnen Beiräten ausgetauscht. Ferner werden

Seminare für Beiratsmitglieder durchgeführt. Der Landesseniorenrat gehört der Bundessenioren Vertretung an.

Satzungsgemäß berät der Seniorenbeirat den Stadtrat und die Verwaltung in grundsätzlichen Fragen der Seniorenpolitik. Ferner nimmt er Anregungen, Vorschläge und Beschwerden der älteren Menschen entgegen und leitet diese an die zuständigen Stellen weiter. Er kann Kultur- und Bildungsangebote für ältere Menschen anregen. An den Planungen für das "Seniorenzentrum St. Josef« in der ehemaligen St.-Josefs-Schule wurde er beteiligt; es soll voraussichtlich im Juli 1997 fertiggestellt sein. In dem noch zu gründenden Förderverein für die Trägerschaft wird der Seniorenbeirat vertreten sein.

Unter dem Vorsitz von Hugo Illian trat er erstmals beim Sprudelfest 1994 mit dem Verkauf der "längsten Wurst Gerolsteins« öffentlich in Erscheinung. Diese Aktion sollte die nötigen Finanzen für die Arbeit liefern. Am 23. November 1994 fand der erste »Adventskaffee« in der Stadthalle Rondell für Senioren aus der gesamten Verbandsgemeinde statt. Am 4. Dezember 1994 wurde zur Finanzierung der Aktivitäten beim Nikolausmarkt Gewürzkuchen verkauft. Neben Hugo Illian als Vorsitzender gehörten dem ersten Senioren bei rat Brigitte Langkopf, Helene Leonards, Agnes Mertes und Willi Schwarz (Büscheich) an. Letzterer verstarb völlig unerwartet am 15. Januar 1997. Am 29. November 1993 erfolgte die Neuwahl und Festlegung der Wahlperiode auf zwei Jahre. Der Seniorenbeirat wurde um zwei Mitglieder erweitert: Elisabeth Lieser, Gerolstein, und Ingrid Wagenknecht (Pelm). Maria Surges (Duppach) von der Verwaltung wirkt als "Moderatorin« zwischen dem Beirat und der Stadt, sowie als Schriftführerin mit. Besprechungspunkte waren und sind häufig Probleme an Verkehrseinrichtungen. Auch eine handwerklich begabte "Rentnerband« für Nothilfe war im Gespräch, kam aber leider nicht zustande. Ferner wurde überlegt, wie alleinstehenden Senioren mit Eigenheim bei ihren Verpflichtungen (Schneeräumen und anderem) geholfen werden kann; leider ohne Ergebnis. Am 7. November 1995 wurde der Seniorenbeirat zum dritten Mal von einer Seniorenversammlung gewählt. Frau Leonards und Herr Illian hatten ihr Amt niedergelegt. Für Frau Leonards wurde Marlies Knötgen gewählt, für Herrn Illian Hans-Martin Stüber, ehemals evangelischer Pfarrer von Gerolstein. Er ist seither Vorsitzender.

Da sich für weitere öffentliche Veranstaltungen kein Sponsor fand, blieb es bei dem inzwischen zur Tradition gewordenen »Adventskaffee" der Senioren aus der Verbandsgemeinde. Ebenfalls Tradition hat inzwischen der Verkauf des »längsten Kuchen Gerolsteins« im Umfeld des Weihnachtsmarktes. Der Erlös von 1996 wurde zusammen mit einer Spende der SPD-Stadtratsfraktion in Höhe von DM 500,00 ausschließlich für die Unterhalt s koste n des aus Mitteln einer Stiftung beschafften »Seniorenbusses« verwendet.

"Wir mischen uns ein« ist das Motto der Seniorenbeiräte im Lande. "Wir machen uns nützlich!«, dieses Motto sollte für Gerolstein nach dem Vorbild anderer Senioren bei rate ergänzend hinzukommen. Gedacht ist beispielsweise an einen freiwilligen Einsatz von Rentnern und Pensionären dort, wo Gemeinschaftseinrichtungen zerstört wurden oder geschaffen werden können. Entsprechende Aufrufe in der Presse und im »Blättchen« fanden leider noch kein Echo. Dennoch wird ein neuer Versuch gestartet. Was anderswo geht, sollte doch auch in der Eifel möglich sein: dass sich rüstige Senioren - beispielhaft für die jüngere Generation - für die Allgemeinheit und ihre Einrichtungen einsetzen.

Der Seniorenbeirat will keine »Konkurrenz« zu der regen Seniorenarbeit in den Kirchen, Vereinen und Ortsteilen sein. Hier ist vielmehr die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller angesagt, die sich für das Wohl der Generation mitverantwortlich fühlen, die nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg unser Gemeinwesen mit ihrer Hände Arbeit aus Ruinen aufgebaut und den Wohlstand geschaffen hat. Die älteren Menschen aber sind eingeladen, sich mit ihren Sorgen und Problemen an den »Senioren bei rat in der Stadt Gerolstein« zu wenden und bei Aktionen mitzumachen. Anfragen und Anregungen können jederzeit an seine Mitglieder gerichtet werden. Sie sind gerne bereit, sich Fragen, Sorgen und Vorschläge anzuhören und bei ihrer Losung mitzuhelfen.